Auffällig blaue Augen hat er. Und ziemlich groß ist er. Auch im zurückhaltenden Outfit ganz in Schwarz kann man ihn also nicht übersehen. Von wem hier die Rede ist? Von David Hasselhoff, der bei der Vorstellung seines neuen Hörbuches „Up Against the Wall“ in der Fahrbereitschaft in Berlin voller Begeisterung von einer seiner Lieblingsstädte schlechthin spricht: Berlin. Der Vibe, die Geschichte, die Menschen – David Hasselhoff kommt auch 30 Jahre nach seinem legendären Auftritt auf der Berliner Mauer noch gerne in die Stadt.

Up Against The Wall - Mission Mauerfall

Genau deswegen spielt auch David Hasselhoffs erstes Hörbuch "Up Against The Wall - Mission Mauerfall" in der ehemals gespaltenen Metropole. Und das zu einer Zeit, die sich in das kollektive Gedächtnis der Deutschen eingebrannt hat. So wie auch Hasselhoffs Song „I’ve Been Looking for Freedom“, den viele heute immer noch mitsummen können, wie Hasselhoff begeistert erzählt. Immer wieder kommt es vor, erzählt er, dass er von Leuten auf der Straße angehalten wird, die ihm Passagen des Liedes vorsingen und sich ein Foto mit ihm wünschen.

Doch der ehemalige Baywatch-Star macht weitaus mehr als nur Fotos mit Fans: Gerade erst hat er einen neuen Song herausgebracht. „Er heißt ‚Open Your Eyes‘ und soll die Leute dazu bewegen, endlich mal die Augen aufzumachen und zu sehen, was gerade in der Welt vor sich geht!“ so Hasselhoff. Der Song ist auf seinem neuen gleichnamigen Album (VÖ 27.09.2019), versteht sich. Bis Ende Oktober war er auf Tour. In TV-Shows tritt er noch dazu auf, in einem Londoner Musical spielt er mit … trotz seiner 67 Jahre ist David Hasselhoff nicht zu bremsen.

Wahrscheinlich ist es genau dieser Tatendrang, der ihn dazu bringt, stets neue Projekte anzugehen. So wie nun auch das Hörbuch „Up Against the Wall - Mission Mauerfall“ für Audible, das er schon jetzt als Fernsehserie weiterdenkt.

Dass die in Berlin gedreht werden muss, ist klar. Als möglicher Drehort würde sich die Location anbieten, in der Hasselhoff gemeinsam mit William Cohn, dem Sprecher des deutschen Hörbuchs, sein neuestes Projekt vorstellt. Denn die sprüht nur so vor DDR-Charme.

Das Leben in der DDR

Hier, im Stadtteil Lichtenberg im Berliner Osten, sich von 1971 bis 1989 die Fahrbereitschaft des Zentralkomitees der SED. Heißt also: Hier wurden die Dienstautos der Parteibosse betankt und gewartet, hier haben die persönlichen Fahrer der hohen SED-Tiere ihre Zeit bis zum nächsten Arbeitseinsatz verbracht – und hier haben Erich Mielke, Minister für Staatssicherheit in der DDR, und seine Kumpane ungestört Partys gefeiert.

Mielke war es, der flächendeckende Kontroll- und Überwachungssysteme in der DDR ausbauen ließ, denen er selbst natürlich gekonnt entgangen ist. In der Fahrbereitschaft zum Beispiel. Auch Jahre nach dem Mauerfall ist keiner der zu DDR-Zeiten dort arbeitenden Menschen wirklich bereit über das, was dort stattfand zu erzählen, erzählt Torsten Oelscher, der heute das Gelände verwaltet.

Spione im Zentrum der Macht

Mittlerweile werden auf dem 193.000 Quadratmeter großen Gelände keine Dienstwagen mehr betankt. Stattdessen finden heute knapp 30 Künstlerateliers und Kreative aus dem künstlerischen Gewerbe Platz neben den Firmen aus dem Kfz-Umfeld, die bereits seit Jahren ansässig sind, sagt Oelscher.

Das DDR-Feeling ist nach wie vor deutlich zu spüren. So wurde beispielsweise die Treppe, die mit ihren schmalen Stufen in dem großen Treppenhaus beinahe etwas fehl am Platz wirkt, erhalten. Oelscher erklärt, dass diese damals extra so gebaut wurde, damit Menschen in dem schwer abhörbaren Treppenhaus nicht etwa nebeneinander laufen und Geheimnisse austauschen können. schön brav im Entenmarsch treppauf und treppab gehen mussten. Genau deswegen ist die Fahrbereitschaft für Fotoshootings und Filmdrehs optimal: Hier fühlt man sich sofort in das Berlin längst vergangener Zeiten zurückversetzt.

In seinem Hörbuch lässt David Hasselhoff genau diese Zeit aufleben, die auch die Protagonisten seines neuen Werks vor einige Herausforderungen stellen. Hasselhoff selbst freut sich jedenfalls nach gelungener Fertigstellung des Krimis auf seine „Looking for Freedom“-Tour.