Laut eines Reports der Krankenkasse DAK-Gesundheit aus dem Jahr 2017 haben immer mehr Menschen Probleme mit dem Einschlafen. Und wer kennt das nicht: Wir wälzen uns erschöpft, aber hellwach hin und her, doch der Schlaf will nicht kommen. Das Thema ist auch dem Meditations-Experten Oliver Wunderlich nicht neu. In seiner neuen Podcast-Reihe gibt der Impetus-Experte Einschlaftipps, wie es trotzdem mit dem entspannten Schlafen klappt. Wir haben vorab mit ihm gesprochen.

Interview mit Oliver Wunderlich

Oliver, laut DAK-Report sind die Schlafstörungen bei Berufstätigen zwischen 35 und 65 im Vergleich zu 2010 um 66 Prozent gestiegen. Woran liegt das deiner Meinung nach?

So viel! Das ist mehr, als ich wusste. Den Report kenne ich nicht, ehrlich gesagt. Wahrscheinlich ist unsere Welt komplexer und anstrengender geworden. Aber ich persönlich habe da einen Hauptverdächtigen - das Smartphone oder das Tablet, meinetwegen. Das klingt jetzt vielleicht konservativ und ich kann das auch persönlich gut verstehen – selber schon oft genug gemacht: Aber wenn man kurz vor dem Einschlafen schnell noch einmal Twitter, Facebook oder seine Mails checkt, dann ist das halt zu viel Alltagsstress an einem Ort, an dem man sich eigentlich entspannen will.

Kann man richtiges Schlafen denn lernen?

„Richtiges Schlafen?" Nein, wahrscheinlich nicht. In der Ausdrucksweise – nicht böse sein – da steckt schon ein Teil des Problems verborgen. Das macht Schlaf zu einer Handlung, für die man auch noch verantwortlich ist. Als würde es nicht schon reichen, für den Job, den Haushalt, die Kinder und eine gute Figur verantwortlich zu sein! Weil, das muss man heute ja alles leisten. Schlafen funktioniert aber sicher erholsamer ohne Leistungsdruck.

Inwiefern kann da eine Podcast-Reihe wie "Deep Sleep" helfen?

Na ja, in der Einführungsfolge haben wir Einschlaftipps aus der Schlafforschung. Da kommen Leistungsdruck und Smartphones auch vor. Wenn man dann dem Deep Sleep Podcast eine Chance gibt, kann man in vier Wochen vielleicht ein neues Einschlafritual erlernen. Rituale sind ziemlich wichtig für unser Unbewusstes. Die helfen dem Gehirn sozusagen beim stufenweisen Abschalten. Darum geht es im Kern.

Was erwartet die Zuhörer bei "Deep Sleep" Podcast?

Die Einzelfolgen sind immer gleich aufgebaut. Zuerst haben wir eine kurze Atemübung, eine kleine Entspannungsübung und dann erzähle ich eine Gute-Nacht-Geschichte, die mit dem Thema zu tun hat. Ungefähr fünf Minuten. Denn das Herzstück sind die sogenannten „Alltagssymphonien“. Das sind entspannende Geräusche aus oft alltäglichen Situationen, wie man sie rund um die Welt finden kann. Wellenschlag, Vogelgesang, eine Waschmaschine, ein Windspiel, so Sachen. Insgesamt 28 Überraschungen aus Marokko, Indien, Australien, vom Saturn oder aus der U-Bahn in London.

Was sind denn deine drei Top-Einschlafipps, wenn man sich im Bett wälzt und einfach nicht wegdösen will?

Gute Frage. Also in der Einführungsfolge gibt es eine ganze Reihe von Tipps. An die glaube ich eigentlich alle. Wie schon erwähnt, ist Smartphone-Verbot im Bett ein guter Schritt. Und eben aus dem Einschlafen ein immer gleiches Ritual machen. Und wichtig ist auch, sich nicht zu sehr unter Druck zu setzen. Der Gedanke, dass man jetzt unbedingt schlafen muss oder die Unzufriedenheit, dass man jetzt nicht schlafen kann – die machen oft das eigentliche Problem aus. Das ist ziemlich wichtig! Entspannt Schlafen ist Loslassen. Sich fallen lassen in den Schlaf. Kontrolle aufgeben. Dem Körper vertrauen. Alles das klappt nicht, wenn man denkt, man muss das im Griff haben. Ja, das wäre mein wichtigster Tipp.

Und was passiert, wenn die Zuhörer reihenweise während des Deep Sleep Podcasts einschlafen?

Dann hat's geklappt! Das wäre das Ziel! Am besten schon bei der Entspannungsübung oder bei der Geschichte! Denn bei einer Viertelstunde Waschmaschinengeräusch klappt das sowieso, oder?

Deep Sleep: Staffel 1 (Original Podcast)

Oliver Wunderlich hat uns übrigens schon mal ein wunderbares Interview zum Thema Meditation gegeben. Das lest ihr hier.