In der in Diamond Age: Die Grenzwelt beschrieben Zukunft, haben Nationalstaaten vollständig an Bedeutung verloren, bedingt durch eine Revolution in der Nanotechnologie, die es ermöglicht beliebige Güter unabhängig von industriellen Produktionsstandorten an jedem an ein s.g. Feeder-Netz angeschlossenen Ort der Welt zu erzeugen, sowie einem autarken Informationsnetzwerk, das staatlichen Strukturen keine Kontrolle mehr über finanzielle Transaktionen mehr ermöglicht.

Wirtschaftliche und damit machtpolitische Bedeutung haben nur noch Informationen (Baupläne für die Kompilierung der Güter) die Nutzungsrechte an diesen, sowie die Kontrolle über die Infrastruktur um diese durchzusetzen. An Stelle der Nationalstaaten sind sogenannte Stämme getreten, geographisch dezentralisierte Gesellschaften, die sich durch gemeinsame wirtschaftliche Interessen und soziale Normen ihrer Mitglieder definieren. Als Gegenentwurf zu den räumlich dezentralisierten, gesellschaftlich aber zentralisierten Besitz- und Machtstrukturen steht eine geheime Technologie, genannt "Die Saat".

Die Heldin von Diamond Age, Nell, eine Angehörige der wurzel- und staatenlosen Unterschicht ohne Zugang zu höherem Wissen, gelangt als kleines Mädchen durch Zufall in den Besitz des zunächst einzigen Exemplars einer interaktiven Fibel, die von einem mächtigen Wirtschaftsmogul aus der Oberschicht für seine Nichte in Auftrag gegeben wurde, um diese zu bilden aber auch in einer neokonservativen Welt zum subversiven Denken zu erziehen. Durch die Fibel mit Wissen, Bildung und kritischem Denken, mit dem Schlüssel zur Machtbasis der dominieren Gruppen ausgestattet, fängt Nell an, eine bedeutsame Rolle in den sich abzeichnenden Umwälzungen der Welt zu spielen.

Diamond Age: Die Grenzwelt ist ein großartiger, visionärer Roman und das Beste, was wir seit langen gelesen/gehört haben.

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