„Jedes Mal, wenn man Donald über etwas als das Tollste, Beste und Größte, das Ungeheuerlichste sprechen hört (…), muss man sich vor Augen halten, dass der Mann, der da spricht, im Wesentlichen noch immer der gleiche kleine Junge ist, der so große Angst hat, er könnte, wie sein älterer Bruder, nicht genügen und aufgrund seiner Unzulänglichkeiten vernichtet werden“, schreibt Mary L. Trump über ihren Onkel Donald.

Ob es stimmt? Mary L. Trump ist klinische Psychologin und kein Fan ihres berühmten Onkels. Ihr Buch Zu viel und nie genug will sie die Psyche des US-Präsidenten sezieren. Die familiäre Nähe - Mary Trump ist die Tochter von Donald Trumps Bruder Fred Trump Jr., der bereits 1981 starb - soll für Authentizität sorgen.

Wer dieser Donald Trump aber wirklich ist, der 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika - kurz POTUS (President of the United States), wie es um seinen physischen und psychischen Zustand bestellt ist, welche Werte er vertritt, in welche Richtung er sein Land inhaltlich voranschieben möchte, das weiß niemand so genau. Aber spekuliert wird viel. Auch darüber, ob dieser Donald Trump gut für das Land ist oder nicht, ebenfalls.

Zu viel und nie genug

Ein inkompetenter Heuchler und kaltherziger Narzisst mit wenig intellektueller Kapazität und ungenügender Impulskontrolle: Mit drastischen Worten beschreibt die Nichte von Donald Trump ihren Onkel. Vertrauen könne man dem Mann nicht, das Zusammenspiel von Macht und seinen Pathologien sei „äußerst gefährlich“. Sagt jedenfalls die Psychologin Mary Trump.

Mit vielen Details beschreibt sie, wie ihr Onkel aufwuchs und ihrer Meinung nach zu dem wurde, der er heute ist. Mit ihrem eigentlichen Anliegen hält sie dabei nicht hinter dem Berg: „Ich will, dass die Wähler die Fehler von 2016 nicht wiederholen.“

Mit ihrem Buch hat sie Rekorde gebrochen: In den USA wurde es am ersten Tag nach Erscheinen fast eine Million Mal verkauft. Ihr anderer Onkel, Trumps jüngst verstorbener Bruder Robert, hatte das Erscheinen mit juristischen Mitteln unbedingt verhindern wollen, allerdings vergeblich.

Donald Trump und das Weiße Haus: Was hinter den Kulissen geschieht

Die Präsidentschaft von Donald Trump war geprägt von Skandalen, Intrigen und Affären. Der Milliardär provozierte auf Twitter, beschimpfte die Medien und legte sich mit Kritikern und Experten an. Angeblich soll der Präsident lieber Golf spielen, statt im Weißen Haus zu sein, und seine Briefings sowieso nicht lesen.

Wie die Zustände wirklich waren, wollen mehrere Autoren herausgefunden haben. Sie nähern sich dem Thema auf unterschiedliche Arten – als (vielleicht) fiktiver Politthriller, als Autobiografie mit Insiderwissen oder als investigatives Enthüllungsbuch.

Furcht

Wie der mächtigste Mann der Welt seine politischen Entscheidungen trifft und wie er im Kreis seiner engsten Berater agiert, davon erzählt Bob Woodward in seiner investigativen Reportage Furcht: Trump im Weißen Haus auf. Der renommierte investigative Autor führte dafür unter anderem Hunderte Interviews mit Beteiligten, Angestellten und ehemaligen Weggefährten.

Woodward ist ein erfahrener und renommierter Journalist. Seine Arbeit brachte schon mal einen Präsidenten zu Fall: Der Reporter deckte zusammen mit Carl Bernstein die Hintergründe der Watergate-Affäre auf, die Richard Nixon zum Verhängnis wurde.

Weiterlesen: Politikbücher, über die man spricht

Feuer und Zorn

Auch der Journalist Michael Wolff schaut durchs Schlüsselloch ins Weiße Haus. Wie Woodward hat er unzählige Interviews mit (ehemaligen) Mitarbeitern von Donald Trump geführt. Feuer und Zorn richtet den Fokus auf eine andere Seite des Alltags im Weißen Haus: Es konzentriert sich auf die ersten Monate nach der Amtsübernahme.

Das Enthüllungsbuch beschreibt das vermeintliche Chaos zu Beginn, verrät erstaunliche Details über das Privatleben des Präsidenten und erzählt von Intrigen und Mauscheleien. Das Hörbuch versammelt außerdem Gerüchte und Klatsch, skurrile Anekdoten und Zitate von oder über Trump. In der Fortsetzung Unter Beschuss beschreibt Wolff das Tohuwabohu der folgenden Zeit – und porträtiert den Präsidenten als jemanden, der sich von allen verfolgt sieht und gleichzeitig unberechenbar ist.

Der Raum, in dem alles geschah

John Bolton war als Sicherheitsberater einige Zeit einer der engsten Vertrauten des US-Präsidenten - bis Trump ihn dazu aufforderte, auf sein Amt zu verzichtet. Boltons Vergehen: Er sei in entscheidenden Fragen anderer Meinung als sein Chef gewesen. Bolton reichte seinen Rücktritt ein – und schrieb ein Buch, dessen Veröffentlichung die US-Regierung gerichtlich zu unterbinden versuchte.

Doch ohne Erfolg: Boltons Der Raum, in dem alles geschah gewährt Einblicke in das Tagesgeschäft im Oval Office, berichtet von Verfehlungen und rechtswidrigen Handlungen, die Bolton beobachtet haben will. Als inkompetent bezeichnet der ehemalige Sicherheitsberater Donald Trump, als Mann, dem es nur um die eigene Selbstinszenierung geht und nicht um das Wohl der Nation. Kein Wunder also, dass die Veröffentlichung von Boltons Buch dem Weißen Haus alles andere als willkommen war.

Größer als das Amt

Der als aufrichtig und integer geltende James B. Comey war schon unter US-Präsident Barack Obama FBI-Direktor. Doch Nachfolger Trump war der Jurist ein Dorn im Auge. Er feuerte ihn fristlos, weil er angeblich nicht loyal genug war. Comey war aber auch von Demokraten scharf kritisiert worden: Er soll durch sein Verhalten bei der Untersuchung von Hilary Clintons E-Mail-Affäre Trump zum Wahlsieg verholfen haben soll.

Seine eigene Sicht der Dinge erklärt der Ex-Direktor in der Autobiografie Größer als das Amt. Er erinnert sich darin an seine 20 Jahre als unbeugsamer Ermittler im Zentrum der Macht. Der sachliche Blick hinter die Kulissen enthält viele Insider-Informationen über die US-Präsidenten Obama und Trump. Mit seiner Meinung über letzteren hält sich Comey nicht zurück – und erläutert auch, warum er so denkt.

Mehr zu dem Thema: Die besten Politthriller bei Audible.

Fiktion oder Wahrheit: Ein Politthriller über Trump

Codename Eisvogel

Als Donald Trump im November 2016 zum US-Präsidenten gewählt wird, soll Russland seine Finger im Spiel gehabt und die Wahl beeinflusst haben. Das Thema beschäftigte FBI, CIA und Sonderermittler Robert Mueller mehrere Jahre. Aber womöglich war das nicht das erste Mal, dass sich KGB und die russische Regierung mit unlauteren Mitteln in die US-Politik einmischten – und vielleicht waren sie schon viel länger in Trumps Nähe. Das legt zumindest der Spionage-Politik-Thriller Codename Eisvogel nah.

Im Mittelpunkt steht die Journalistin Grace Elliott, die einer heiklen Geschichte auf der Spur ist: Eine Pornodarstellerin hatte eine Affäre mit dem Mann, der der nächste US-Präsident werden könnte. Sie will auspacken. Doch die Redaktion lehnt die Story ab und schickt Grace für eine harmlose Reportage nach Europa. Dort deckt sie etwas auf, das sich als weitaus brisanter erweist. Hinter dem Thriller steckt ein Bestseller-Autor und Journalist, dessen Identität bis heute ein Geheimnis geblieben ist. Ebenso unklar ist, ob das rasant erzählte Hörbuch reine Fiktion ist – oder ob es nicht doch mehr als nur ein Körnchen Wahrheit enthält.

Mehr Spannung gesucht? Die Top 10 der Thriller-Hörbücher

Mehr Enthüllungsbücher über Donald Trump

Warnung aus dem Weißen Haus
Die Wahrheit über Donald Trump
Verrat: Geheime Treffen, schmutziges Geld und wie Russland Trump ins Weiße Haus brachte
Trump gegen die Demokratie
In aller Offenheit
The Death of Truth
Trump/Russia

Der Gegenkandidat und jetzige Präsident: Joe Biden

Joseph Robinette Biden kennt sich aus im Weißen Haus. Schließlich war er zwischen 2009 und 2017 unter Präsident Barack Obama der 47. US-Vizepräsident. Seit dem November 2020 ist klar, dass der 77-jährige Demokrat Donald Trump mit 51,3 % der Stimmen schlug und schlußendlich im Januar 2021 als 49. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika sein Amt antrat. Diese Hörbücher beschreiben den renommierten Politiker - mal in seinen eigenen Worten, mal aus der Außenperspektive:

Conversations with Joe
Promises to Keep
Joey
Liberal Privilege

Noch mehr Hörbücher zu Politik und Zeitgeschehen

Biografien über Politiker, Analysen zu aktuelle sozialpolitischen oder gesellschaftlichen Debatten oder Auseinandersetzungen mit Regierungen und deren Agenda: Spannende Bücher zu Politik und Zeitgeschehen.