Englisch (USA)
Endlich! Acht Jahre nach The Night Circus entführt Erin Morgenstern uns wieder in eine mit Details vollgestopfte, magische Parallelwelt. Zachary, ein Student, findet sich plötzlich selbst in einem geheimnisvollen Buch wieder - und betritt durch eine der zauberhaften Türen eine Welt der Bücher, Buchhüter und märchenhafter Geschichten. Auch diesmal sind Atmosphäre und Detaildichte wichtiger als der Plot - auch, wenn Morgenstern irgendwo zwischen all den Beschreibungen, Metaphern und Referenzen auf Buchtitel einen roten Faden der Handlung spinnt, an dem man sich entlang hangeln kann. Von verschiedenen Sprechern verschieden evokativ gelesen.
Englisch (USA)
Zwölf Jahre nach seinem ergreifenden Liebesroman Call Me By Your Name über den Teenager Elio und den älteren Oliver kehrt André Aciman noch mal zu seinen Figuren zurück. Aber Achtung: Wer hier wieder eine tief blickende, leidenschaftliche und erforschende Liebessonate erwartet, wird sich wundern. Statt sich ganz auf die Gefühlswelt von Elio und Oliver zu konzentrieren, folgt Aciman den beiden und Elios Vater Sami auf ihren hauptsächlich getrennten Wegen durchs Leben, in dem sich die Wege irgendwann wieder kreuzen. Auch eine Betrachtung der Liebe, auch sehr gut geschrieben, aber aus größerer Distanz.
Englisch (USA)
Hier kommt etwas Besonderes: Die experimentelle Rap-Band Clipping schrieb einen Song über eine entsetzliche, dokumentierte Tatsache aus der Zeit der Sklaverei: Damals wurden schwangere Sklavinnen über Bord geworfen um zu ertrinken. Rivers Solomon hat den Song genommen und eine Novelle darauf aufgebaut: Darin überleben die Babys der Ertrunkenen als eine Art Meermenschen. Einer davon, betraut mit dem Bewahren der Erinnerung, hält die Last nicht mehr aus und steigt an die Oberfläche. Die Erzählung ist ein poetische und dennoch harte Auseinandersetzung mit der Sklaverei. Rapper Daveed Diggs, Frontmann von Clipping, fungiert als Sprecher, und der macht das richtig gut.
Englisch (Australien)
Tragisch und teils bestürzend ist dieser Audible Original Podcast aus Australien, der zu Recht mit Trigger-Warnungen bestückt ist. True Crime trifft in Ghosthunter auf das Paranormale, aber eigentlich geht es in dem dokumentarisch anmutenden Hörstück über einen Geisterjäger um die Heimsuchung durch eine traumatische Vergangenheit und um die alten Gespenster, die die Suche nach der Wahrheit zurückruft. Eine Reise von bitterbösem Trauma zur Heilung mit sehr realer Anmutung. Die Sprecher haben natürlich einen australischen Akzent, aber der ist nicht zu "breit" und für etwas Geübte gut zu verstehen.
Englisch (Großbritannien)
Die Artus-Sage um den legendären Ritter und seinen Hofzauberer Merlin dient als Untergrund für diese YA-Fantasy. Im Zentrum des Auftakts zur Camelot Rising-Serie steht eine Frau: Arthurs Zukünftige, Guinevere. Die birgt in dieser Neuinterpretation ein Geheimnis,und Merlin will ihre Kräfte nutzen, um Arthurs Königreich vor dem Einfluss der verbannten Magie zu schützen. Was etwas flach und unbeeindruckend beginnt, entwickelt sich in der zweiten Hälfte zu einer dunkleren, überraschenderen Geschichte, die Fans von Mythologie- und LGBTQ-Literatur gefallen dürfte.
Englisch (USA)
Nachschub für die Fans der military Sci-Fi Serie von Craig Alanson, in der sich die Menschheit in einem intergalaktischen Krieg mit diversen Fraktionen befindet. Im Zentrum steht US-Army-Soldat Joe Bishop, den es in Teil 1, Columbus Day, nach feindlichem Alien-Kontakt von Nigeria ins Weltall verschlug. Seitdem an seiner Seite: "Skippy", eine künstliche Intelligenz mit dem Aussehen einer Bierdose, ohne den Joe (und die Menschheit) kaum eine Chance hätte. Auch diesen Teil liest üblich kernig und mit toughem Optimismus R.C. Bray, seit The Martian als einer der besten Science-Fiction-Sprecher bekannt.
Englisch (USA)
Ein alter Bekannter, aber müde ist der noch lange nicht: Jack Reacher, ehemaliger Militärpolizist, kämpft auch diesmal wieder mit harten Bandagen für die Gerechtigkeit. Der knallharte Action-Held gerät diesmal in einer namenlosen Stadt zwischen die Fronten einer albanischen und einer ukrainischen Gang, als er einem alten Mann zur Seite stehen will. Autor Lee Child liefert ab, was wir bestellt haben: ein weiteres knackiges und viriles Heldenstück, in dem Jack Reacher ohne viel Wimpernzucken den Dreck aufräumt. Als Hörer hat man die Wahl zwischen zwei Sprechern: Jeff Harding oder Scott Brick. Beide sind gleich gut, so dass es eine reine Sympathiefrage ist.
Englisch (USA)
Noch ein alter Bekannter, der nicht totzukriegen ist: Harry Bosch, hier zum dritten Mal unterwegs mit LAPD-Ermittlerin Renée Ballard. Es geht zurück zu Harrys Wurzeln, denn sein alter Mentor ist tot, und zusammen mit Renée rollt Harry einen alten Fall von ihm wieder auf. Klasse an der Bosch/Ballard-Kooperation ist die Augenhöhe der beiden Ermittler in Sachen Kompetenz und Charakterstärke. Auch klasse: Die aus Harrys Sicht erzählten Anteile werden von Titus Welliver gelesen, dem Schauspieler, der den Ermittler auch in der gleichnamigen Amazon-Serie verkörpert. Ballards Sichtweise liest Schauspielerin Christine Lakin.
Englisch (USA)
Lara Adrians erotisch angefeuerte Vampir-Serie Midnight Breed hat was von einem Lieblingsrezept: Man konsumiert es immer wieder gerne, und an den Zutaten sollte bloß nichts geändert werden! Auch hier knistert es gewaltig (und gegen den eigenen Willen) zwischen einem Vampir und einer Schönheit, und der Kampf gegen dunkle Mächte macht die Sache nicht einfacher. Düstere Romantik und expliziter Sex sorgen abermals für sündig-finsteres Hörvergnügen, und Sprecherin Hillary Huber ist das verführerische Sahnehäubchen der Hörbuchreihe.
Englisch (USA)
Mit Spannung erwartet: Das Finale der Arc of a Scythe-Trilogie von Neal Shusterman. In Teil 1 erschuf Shusterman eine allzu perfekte Welt, in der die Menschheit Armut, Krankheit und sogar den Tod besiegt hat. Um die Welt vor dem Kollaps durch Übervölkerung zu retten, werden die "Scythes" (dt.: "Sense") darin geschult, gezielt Leben zu nehmen und so die Menschheit auszudünnen. Die Reihe verfolgt den Weg von Citra und Rowan, zwei Teenagern, die in dieser "Kunst" unterrichtet werden - und aufbegehren. Sprecher Greg Tremblay erzählt mit guter Charakter-Differenzierung und unterhaltsam, ohne den üblichen YA-Dramatonfall.
