Wissenschaft ist nur was für Nerds? Von wegen – unsere Biologinnen, Physikerinnen und Psychologinnen nehmen euch mit in andere Welten! Erkundet die Tiefen des Universums, entdeckt die Geheimnisse des menschlichen Körpers, findet Antworten auf die großen und kleinen Fragen des Lebens. Hier erfahrt ihr mehr über die spannenden, informativen und unterhaltsamen Podcasts und Sachhörbücher von Frauen, die uns begeistern – ihr werdet sie lieben!
Erforschen fremde Welten: starke Frauen in Naturwissenschaften
In ihrem wöchentlichen Audible Original Podcast "Undoder zum Quadrat" sprechen die Wissenschaftlerinnen Martina Preiner und Franziska Konitzer über Themen aus Physik, Chemie und Biologie. Die Ozonschicht schrumpft, die Temperaturen steigen, der Klimawandel ist in vollem Gange – aber was heißt das eigentlich für uns und die Welt? Wo und wie werden die Menschen leben, wenn die Erde einmal nicht mehr bewohnbar ist? Diesen und vielen weiteren Fragen gehen die beiden Sprecherinnen mit viel Feingefühl auf den Grund. Franziska Konitzer hat Astrophysik und Psychologie studiert, Martina Preiner promoviert gerade an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf zum Thema „der chemische Ursprung des Lebens“.
Die Expertinnen zeigen: Die Welt in der wir leben ist nicht schwarz-weiß – und erst recht nicht leicht zu verstehen. Umso besser, dass die beiden Wissenschaftlerinnen auch echte Medienprofis sind: Martina Preiner hat bereits bei Radio und Fernsehen gearbeitet. Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde verlieh ihr 2012 den Medienpreis für Wissenschaftsjournalismus. Franziska Konitzer ist freie Journalistin und studiert nebenbei Kunst – ein echtes Multitalent!
Weil sie die Medienwelt gut kennen, wissen sie ganz genau, was einen Wissenschaftspodcast hörenswert macht: Lebhaft, witzig und charmant besprechen sie Zahlen, Fakten und Theorien. Hier hören wir gerne zu! Denn die beiden Journalistinnen reden über komplexe Themen so, dass auch „Wissenschaftsmuffel“ sie verstehen. Bei diesem Podcast verliert ihr den Faden bestimmt nicht – trotzdem regt er zum Nachdenken an. Unser Urteil: erfrischend, unterhaltsam, hörenswert – mehr davon, bitte!
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Vom Weltall zurück auf die Erde – genauer gesagt: mitten in das menschliche Hirn – reist ihr mit Franca Parianen. Als Neurowissenschaftlerin bohrt sie in den Gehirnwindungen anderer herum – und das mit viel Expertenwissen. Gerade arbeitet sie am Helmholtz Institut der Utrecht University. Dabei interessiert sie sich besonders für die kleinen Botenstoffe, die im Gehirn entstehen – Hormone. Die Wissenschaftlerin will wissen: Welche Rolle spielen Nervenzellen und Hormone dabei, dass wir uns mit manchen Menschen gut verstehen – und anderen lieber aus dem Weg gehen? Hierfür untersucht sie zum Beispiel, wie der „Aggressions-Auslöser“ Testosteron oder das „Stresshormon“ Dopamin im Gehirn wirken.
Genau um die Themen Gefühle, Hormone und wie sie uns beeinflussen, geht es auch in "Woher soll ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?". Hier beschäftigt sich Franca Parianen zum Beispiel damit, was in unserem Gehirn passiert, wenn wir uns weinend nach einem großen Streit versöhnen – wissenschaftlich mit Studien untermauert. Noch eine Frage, die die Expertin umtreibt: Wie steuert unser Gehirn Gefühle wie Glück, Liebe, aber auch Angst, Neid und Wut? Auch hier spielen die Hormone eine große Rolle. Denn sie machen uns manchmal „Tobsuchtsanfall“-wütend – im nächsten Moment stimmen sie uns zahm wie ein Kätzchen. Ihr findet, das klingt ein wenig trocken? Da liegt ihr gehörig falsch.
Denn: Überraschung! Franca Parianen ist nicht nur eine junge, aufstrebende Wissenschaftlerin – sondern auch in der Kultur- und Comedy-Szene unterwegs. Als Science-Slammerin trefft ihr sie auf Kongressen, Messen und in Theatern. Wir glauben: Genau deshalb fühlen wir uns oft, wenn wir dieses Sachbuch hören, wie bei einer Live-Show. Das Werk der Wissenschaftlerin rund um das menschliche Miteinander, Hormone und Gefühle ist unterhaltsam und locker. Und die Expertin erklärt komplexe Wissenschaft so, dass auch „Nicht-Gehirnexperten“ verstehen, worum es geht. Was geht eigentlich in meinem Kopf und in denen meiner Mitmenschen vor? Dieser Podcast ist genau richtig für alle, die es genau wissen wollen – und gleichzeitig Lust auf Unterhaltung haben.
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Erkunden den Verstand: gefeierte Psychologinnen
Von der Biochemie reisen wir in die Tiefen der kognitiven Verhaltenspsychologie. Zugegeben: Der Begriff ist sperrig. Dahinter steckt jedoch nichts anderes als die Wissenschaft davon, wie sich unser Denken und Handeln gegenseitig beeinflussen. Zusammen mit der dritten Säule, unseren Gefühlen, sind Gedanken und Handlungen (fast) untrennbar miteinander verbunden. Zumindest sind sie so stark, dass das, was wir in einem Moment gefühlt haben, real werden kann. Aus einem Gefühl entsteht dann eine echte Erinnerung. Genau mit dieser Meisterleistung unseres Gehirns beschäftigt sich Rechtspsychologin Julia Shaw in "Das trügerische Gedächtnis – Wie unser Gehirn Erinnerungen fälscht". Hier stellt sie verschiedene Studien und ihre eigene Forschung vor. Damit will die junge Star-Psychologin zeigen, dass jeder Mensch Gedanken hat, denen er nicht trauen kann.
Denn: Unsere Gedanken sind so stark, dass sie unsere Geschichte verändern können. Wie das funktioniert? Ein kleiner Gedanke setzt sich im Gehirn „fest“. Dort vergrößert er sich und breitet sich aus – bis wir unsicher werden: Ist das, was ich denke, vielleicht wirklich passiert? Julia Shaw nennt diese Erinnerungen „gefälscht“. Sie verändern sich im Lauf der Zeit – das passiert unbewusst und ohne dass wir es wollen. Dieses Prinzip funktioniert natürlich auch anders herum: Wenn etwas passiert, das wir nicht verstehen, versucht unser Gehirn es einzuordnen – und das mit allen Mitteln. Wie ein T-Shirt, das wir in eine übervolle Kommode stopfen. Manche Erinnerungen finden nach einiger Zeit ihren Platz in der Schublade – andere wollen immer wieder aus der Kommode ausbrechen. Auch nach Jahren fühlen sie sich ganz „frisch“ an – denn unsere Gefühle sind eng mit unseren Erinnerungen verknüpft.
Beides kann dazu führen, dass Menschen vor Gericht falsch aussagen, weiß Julia Shaw. Das passiert unabsichtlich – denn unser Gehirn spielt uns einen Streich. Deshalb berät die Rechtspsychologin, die auch an der London South Bank University forscht, Polizei, Bundeswehr und Rechtsanwälte. Ein Hörbuch für alle, die gerne hinterfragen – interessant, ungezwungen und sympathisch. Von diesem „Shooting Star“ der Psychologie-Szene hören wir in Zukunft bestimmt noch mehr – wir freuen uns drauf.
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Fortschritt verständlich erklären: Technik-Expertinnen
Im Gegensatz zu unserem Gehirn brauchen Maschinen eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, damit sie tun, was sie tun sollen – zum Beispiel Daten sortieren oder berechnen. Diese Anleitungen sind von Menschen gemacht und heißen Algorithmen. Was steckt eigentlich dahinter? Ein Beispiel aus der Werbung: Wenn ihr im Internet ein Zelt, einen Schlafsack und Insektenspray kauft, verstehen die Algorithmen: „Aha, ihr wollt campen gehen – und schlagen euch weitere passende Produkte vor, vielleicht eine Isomatte oder einen Campingkocher. Auf diesem Prinzip basieren auch Serienempfehlungen bei Streaming-Plattformen, oder Beiträge, die in euren sozialen Netzwerken auftauchen.
Was auf den ersten Blick praktisch erscheint – schließlich zeigen euch Algorithmen Dinge, die euch interessieren – betrachten Teresa Sickert und Katja Weber kritisch. Denn im Zeitalter der Technik und Digitalisierung mischen Maschinen oft in unserem Alltag mit – ohne dass wir es bemerken. Sie beeinflussen, welche Kleidung wir tragen, was wir denken und fühlen.
Algorithmen sind viel weiter verbreitet, als wir denken. Die Polizei nutzt sie zum Beispiel beim sogenannten „Pre-Crime“-Verfahren zur Verbrecherjagd – hättet ihr das gedacht? Der Algorithmus wertet dabei viele verschiedene Daten aus. So sollen Verbrechen verhindert werden, bevor sie passieren. Aber welche Daten wertet der Algorithmus genau aus? Was erlauben Rechtssystem und Politik – was darf die Polizei? Und: Wie viele Verbrechen die Algorithmen wirklich? Auch diese Fragen diskutieren Teresa Sickert und Katja Weber in ihrem immer mittwochs erscheinendem Podcast.
Ihr merkt: Die "Digitale Safari" ist alles andere als trocken. In diesem Audible Original Podcast diskutieren die beiden Wissenschaftsexpertinnen, wie technischer Fortschritt und Digitalisierung unser Leben Schritt für Schritt verändern. Dabei wissen sie ganz genau, wie sie euch gut unterhalten – schließlich sind die beiden neben Technikfreaks auch noch richtig gute Journalistinnen. So hat das Medium Magazin 2016 Theresa Sickert als junge Top-Journalistin ausgezeichnet. Außerdem moderiert Katja Weber seit vier Jahren verschiedene Radiosendungen, zum Beispiel für den Deutschlandfunk und Radio Eins. Warum wir die Digitale Safari so sehr lieben? Sie setzt sich mit aktuellen Fragen des Alltags auseinander, erklärt anschaulich, verständlich – und bringt uns immer wieder zum Schmunzeln!
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Wo ein Algorithmus einem bestimmten, von Menschen erstellten Muster folgt, geht Künstliche Intelligenz – auch KI genannt – einen Schritt weiter. Sie entwickelt sich wie ein echtes Gehirn und lernt selbstständig dazu. Schon jetzt nutzen soziale Netzwerke und andere Unternehmen, die sich im Internet tummeln, KI. Die Künstliche Intelligenz weiß zum Beispiel ob ihr auf einem Foto abgebildet seid und verlinkt euch automatisch. Auch wenn ihr mit ihr sprecht und immer wieder neue Fragen stellt, erkennt die Künstliche Intelligenz Zusammenhänge.
Probiert es doch mal direkt aus und stellt eurem digitalen Assistenten zwei Fragen. Erstens: „Wie wird das Wetter heute in München?“ und direkt danach: „Regnet es heute?“ Die KI versteht, dass sich die zweite Frage auf die erste bezieht. So findet ihr heraus, ob es heute in München regnet – auch wenn ihr nicht explizit danach gefragt habt. Momentan forschen Experten auf Hochtouren daran, die Sprachsteuerung noch weiter zu verbessern. Denn sie wollen, dass Künstliche Intelligenz „echte“ Gespräche mit uns führt – und dabei erkennt, ob wir glücklich, gestresst oder traurig sind. Wie die KI mit uns spricht, passt sie dann unserer Stimmung an und redet zum Beispiel in einem aufmunternden Ton, bringt uns zum Lachen oder ist verständnisvoll – wie ein echter Mensch mit dem wir uns unterhalten. Ihr findet, das klingt etwas unheimlich? Das sehen viele Menschen genauso.
Diese Angst will euch Manuela Lenzen nehmen. In ihrem Sachhörbuch "Künstliche Intelligenz – Was sie kann & was uns erwartet" zeigt sie euch, wie KI das Leben einfacher machen kann. Denn von klugen Maschinen können wir viel lernen, findet die Wissenschaftsjournalistin und Technik-Expertin. Sie hat in Nordrhein-Westfallen unter anderem Philosophie, Politikwissenschaft und Soziologie studiert. Verständlich und sachlich erklärt sie das komplexe Thema künstliche Intelligenz. Genau richtig für alle, die genug haben von gruseligen Zukunftsfantasien, in denen Roboter unsere Welt übernehmen. Empfehlenswert für alle, die wirklich wissen wollen, was hinter KI steckt!
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Macht Lust auf Wissenschaft
Informativ, unterhaltsam und verständlich: Unsere fünf Podcasts und Sachhörbücher von großartigen Wissenschaftlerinnen und Journalistinnen haben noch viel mehr Aufmerksamkeit verdient! Denn sie tauchen ab in Technik, Gesellschaft oder den menschlichen Körper. Kurz: Sie erforschen das große „Wieso, Weshalb, Warum“ – und zwar so, dass auch Laien diese komplexen Themen verstehen. Wir finden, diese Frauen machen Lust auf Wissenschaft – und sind tolle Vorbilder!