Aragorn ist ein geheimnisvoller und faszinierender Charakter in Der Herr der Ringe-Trilogie von J. R. R. Tolkien. Er hat einige Namen: Streicher, Elessar, Estel und schließlich Aragorn II., der Thronfolger von Gondor und Arnor.

Vom schattenhaften Fährtenleser, der dem Hobbit Frodo auf mysteriöse Weise zu Hilfe kommt, über seine Zeit als unverzichtbares Mitglied der Gefährten der Ringgemeinschaft bis hin zum lang erwarteten König, der Harmonie und Frieden in Mittelerde wiederherstellt - Aragorn spielt viele wichtige Rollen in dem Fantasy-Epos.

Achtung: Der folgende Text enthält Spoiler zur „Der Herr der Ringe“-Trilogie.

Wer ist Aragorn?

Obwohl Tolkiens’ Roman wenige Details über Aragorns physische Erscheinung bietet, ist bekannt, dass er groß und schlank ist und „dunkles, grausträhniges Zottelhaar und blanke graue Augen in einem bleichen, strengen Gesicht“ hat. Aragorn wird oft als ernst beschrieben. Er hat aber auch Momente, in denen er Humor zeigt. Er ist sich seiner eigentlichen Aufgabe bewusst – König zu werden und sein Königreich wieder zu vereinen. Aragon hat sich aber auch dem Kampf gegen Sauron verschrieben. Er verbringt viele Jahre damit, Erfahrungen zu sammeln und das Böse zu bekämpfen, ehe er den Thron besteigt.

Als Nachfahre der Herrscher von Gondor und Arnor gilt Aragorn als der verlorene Erbe von Gondor. Er war gerade zwei Jahre alt, da wurde sein Vater von Orks getötet, und seine Mutter schickte ihn zu den Elben nach Bruchtal. Er wurde von Elrond, dem halbelbischen Herrn von Bruchtal, aufgezogen und in Estel (Sindarin/Quenya für „Hoffnung“) umbenannt. Aragorn wird bis zu seinem 20. Geburtstag über seine Herkunft im Unklaren gelassen, bis Elrond ihm die Wahrheit sagt. Nach dieser Enthüllung wird er ein Waldläufer, bekannt als der geheimnisvolle Streicher, und widmet sich dem Schutz des Auenlandes vor den Mächten des Bösen.

Da er weit reist, um dem Wohl Gondors zu dienen, ist er unter verschiedenen Namen bekannt. Aragorn ist nicht bereit, seine wahre Identität preiszugeben, denn er will sein Leben schützen. In dieser Zeit freundet er sich mit Gandalf an und geht sogar so weit, Gollum zu fangen, damit der Zauberer ihn nach dem Verbleib des Einen Rings befragen kann. Als Gandalf den Ring zum Hobbit Bilbo Beutlin zurückverfolgt, der ihn dann seinem Neffen Frodo Beutlin gibt, bittet er Aragorn, Frodo und seinen Gefährten zu helfen und sie vor den Nazgûl zu schützen. Aragorn tut dies in seiner Verkleidung als Streicher und rettet ihnen das Leben. Anschließend führt er die Hobbits nach Bruchtal, wo sie sich mit Gandalf treffen und die Gemeinschaft des Rings, bekannt als die Gefährten, gegründet wird.

Bald darauf brechen die Gefährten von Bruchtal nach Mordor auf, um den Ring zu zerstören. Aragorn bemerkt, dass Gollum ihnen folgt. Als die Gefährten in den Minen von Moria angegriffen werden, beschützt Aragorn die Gruppe und übernimmt die Führung, nachdem Gandalf im Kampf gegen den Balrog in einen Abgrund gestürzt ist. Während des Angriffs werden Merry und Pippin gefangen genommen, Frodo und Sam werden von der Gruppe getrennt. Aragorn trifft die schwierige Entscheidung, Frodo und Sam sich selbst zu überlassen, während er, Legolas und Gimli sich aufmachen, um Merry und Pippin zu retten.

Bald darauf ist Aragorn wieder mit Gandalf vereint und schließt sich dem Kampf gegen Saurons Streitkräfte an, führt die Armeen in Helms Klamm an und trägt zur Niederlage Sarumans bei. Aragorn ist maßgeblich daran beteiligt, Sauron zum Angriff auf Minas Tirith zu verleiten, dass er zu verteidigen hilft. Zu diesem Zeitpunkt offenbart Aragorn schließlich seine Abstammung, weigert sich aber, zum König gekrönt zu werden, bevor Sauron nicht besiegt ist. Er spielt eine entscheidende Rolle in einem letzten taktischen Kampf, um Sauron abzulenken und dem Hobbit Frodo die Möglichkeit zu geben, den Ring für immer zu zerstören.

Nach Saurons Niederlage wird Aragorn von Galadriel zum König Elessar von Gondor und Arnor gekrönt.

Wie alt ist Aragorn?

Wenn man bedenkt, dass Aragorn 87 Jahre alt ist, als er den Hobbit Frodo erstmals im Gasthaus zum Tänzelnden Pony trifft, fragen sich manche Leute vielleicht: Ist Aragorn ein halber Elb? Warum hat Aragorn so lange gelebt? Aragorn ist kein Halbelb, obwohl er ein Nachkomme von Elros ist, der ein Halbelb ist (und der Bruder von Elrond, dem Halbelb, der ihn aufgezogen hat). Das erklärt, warum Aragorns Lebensspanne ungewöhnlich lang ist. Allerdings besitzt er nicht die Fähigkeit, ewig zu leben, und er kann nicht wählen, ob er sterblich oder unsterblich sein will wie Arwen, die Halbelbin, die er liebt und schließlich zu seiner Frau macht.

Da Aragorn sterblich ist und Arwen sich entschieden hat, in Gondor zu bleiben und sterblich zu werden, ist auch ihr Sohn Eldarion sterblich, obwohl er von Elben abstammt. Über Aragorns Nachfolger ist nur wenig bekannt, da J. R. R. Tolkien mit seiner geplanten Fortsetzung, die während Eldarions Herrschaft spielt, nicht mehr weit kam.

Hat Aragorn eine besondere Waffe?

Aragorn ist berühmt dafür, dass er die Splitter von Narsil bei sich trägt, einem legendären Schwert, das einer seiner Vorfahren trug. Es wurde später von den Elben in Bruchtal zu einem Schwert namens Andúril, Flamme des Westens, umgeschmiedet. Seine Scheide ist verzaubert, so dass sie im Kampf nicht zerbrechen kann. Das Schwert ist mehr als eine magische Waffe: Es ist der Beweis für Aragorns Herkunft und seine Bestimmung, König zu werden und Gondor wiederherzustellen.

In den Filmen von Regisseur Peter Jackson, wo Aragorn von Viggo Mortensen verkörpert wird, sieht man Aragorn auch mit anderen Waffen, wie einem Stab, einem Dolch und Pfeil und Bogen. Aber keine dieser Waffen ist so bemerkenswert wie Andúril. In der Verfilmung spielt das Schwert auch eine entscheidende Rolle bei Aragorns Bemühungen, die Armee der Toten von seinem legitimen Anspruch auf den Thron von Gondor zu überzeugen. Schließlich nimmt Aragorn das Schwert mit sich, als er die Männer des Westens bei ihrem hoffnungslosen Angriff auf das Schwarze Tor anführt. Andúril blitzt noch einmal im Kampf auf, als die Geschichte ihren Höhepunkt erreicht und der Eine Ring zerstört wird.

Aragorns berühmtes Schwert wurde bereits lange vor dem Ringkrieg geschmiedet und ist eine einzigartige Waffe, die von einem der größten Helden in ganz Mittelerde geführt wird. Die Klinge spielt in "Der Herr der Ringe"-Trilogie eine sehr wichtige Rolle, aber es spricht viel dafür, dass seine bedeutende Geschichte noch weit über die Ereignisse hinausgeht.

Nach dem Ringkrieg behält Aragorn das Schwert vermutlich. Denn der Autor gibt keinen Hinweis darauf, dass es zerstört wird, verloren geht oder zerbrochen wurde. Außerdem würde es Aragorns Königtum stärken, wenn er Elendils Schwert an seiner Seite hätte, und es hilft ihm wahrscheinlich dabei, sowohl Arnor als auch Gondor zurückzuerobern und sie zu einem einzigen Königreich unter einem einzigen König zu vereinen.

Aragorns Stammbaum und Verwandtschaftsbeziehungen

  • Aragorn ist der Sohn von Arathorn und der rechtmäßige Erbe von Gondor, Arnor und Anárion.

  • Aragorn heiratet Arwen, die er kennenlernt, als er mit seinem Pflegevater Elrond in Bruchtal lebt. Arwen ist eine Halbelbin, aber sie beschließt, bei Aragorn zu bleiben, wenn er den Thron besteigt. Dadurch verwirkt sie ihre Unsterblichkeit. Sie haben einen Sohn namens Eldarion und mehrere Töchter, deren Namen nicht überliefert sind.

  • Aragorn ist mit Gandalf befreundet und Teil der Gefährten, neben Frodo, Sam, Merry, Pippin, Legolas dem Elben, Gimli dem Zwerg und Boromir von Gondor.

  • Aragorn wird auch von Galadriel respektiert, die ihm den Elfenstein schenkt.

  • Aragorn lernt Eowyn, eine schöne und tapfere Adlige, kennen, als sie ihrem Onkel, König Théoden, zur Seite steht. Obwohl Eowyn Gefühle für Aragorn äußert, weist er sie zurück. Er ist Arwen treu ergeben. Allerdings heilt er Eowyn nach ihrem Kampf mit dem Hexenkönig, den sie im Kampf tötet.

Ist Aragorn ein Mensch?

Es gibt eine Erklärung dafür, warum ein Sterblicher wie Aragorn zwei Jahrhunderte alt werden kann: Er gehört zu den Dúnedain, einem Menschenvolk, das als die „Menschen des Westens“ bezeichnet wird. Die Dúnedain sind Nachkommen des alten Volkes, das als Númenórer bekannt ist und dem von den Valar ein besonders langes Leben ermöglicht wurde.

So kommt es, dass Aragorn viel älter ist, als er aussieht. In den Filmen wird darauf allerdings hingewiesen, dass Aragorn niemals das ewige Leben der Elben erleben wird. So erinnert Elrond seine Tochter Arwen daran, dass Aragorn vor ihr sterben wird, weil sie ein Elb und er nur ein Mensch sei. Es stimmt zwar, dass die Menschen nicht die Unsterblichkeit der Elben haben, aber in der Welt von Tolkien leben einige von ihnen außerordentlich lang.

Nach Saurons Niederlage und dem Fall von Mordor am Ende von „Die Wiederkehr des Königs“ heiratet Aragorn Arwen und wird Hochkönig von Arnor und Gondor. Aragorn gründet das Vereinte Königreich, das unter seiner Herrschaft zur mächtigsten Kraft im Nordwesten von Mittelerde wird. Aragorn führt ein gutes Leben, nicht nur als König. Mit Arwen – die freiwillig auf ihre Unsterblichkeit verzichtet – hat Aragorn einen Sohn und mindestens zwei Töchter.

Die Bevölkerung der Insel Númenor, Aragorns Vorfahren, bestand hauptsächlich aus Menschen der überlebenden Häuser der Edain. Man nannte sie die Númenórer, oder besser gesagt, die Könige unter den Menschen. Eönwë hatte sie am Ende des Krieges des Zorns körperlich und geistig vergrößert und ihnen eine Lebenserwartung von durchschnittlich 200 Jahren gewährt. Den Mitgliedern des Königshauses, die vom ersten Halbelben-König Elros Tar-Minyatur abstammten, wurde eine Lebensspanne von mehr als 300 Jahren gewährt. Dazu gehörten die Herren von Andúnië und die Könige und Königinnen von Númenor.

Die Númenórer waren äußerst geschickt in Kunst und Handwerk und im Schmieden von Waffen und Rüstungen. Vor dem Fall des Schattens waren sie keine Kriegstreiber, und so wurde die wichtigste Kunst auf der Insel die des Schiffbaus und der Seefahrt. Die Númenórer wurden zu großen Seefahrern, die die Welt in alle Richtungen erkundeten - außer nach Westen, wo der Bann der Valar herrschte. Sie reisten oft an die Küsten von Mittelerde, lehrten die Menschen ihre Kunst und ihr Handwerk und führten den Ackerbau ein, um ihr tägliches Leben zu verbessern. Als der Schatten jedoch fiel, wurden die Númenórer den Menschen von Mittelerde gegenüber unnachgiebiger. Sie verlangten von ihnen hohe Tribute und kehrten mit Schiffen voller Beute nach Númenór zurück.

Wann stirbt Aragorn in „Der Herr der Ringe“?

Aragorn überlebt bis zum Ende in der „Herr der Ringe“-Trilogie und verabschiedet sich von den Hobbits, als diese sich auf den Weg zurück ins Auenland machen. Aragorn reitet in Richtung seines Königreichs. Er regiert noch lange Jahre und stirbt nach mehr als 120 Jahren als König von Arnor und Gondor, dessen Grenzen er mehr erweiterte als je einer zuvor.

Die Gräber von Merry und Pippin (die 58 Jahre zuvor in Gondor sterben) werden neben seinem Grab angelegt. Aragorn begibt sich in die Stille Straße in Minas Tirith und verabschiedet sich von seinen Töchtern sowie von seinem Sohn Eldarion, dem er seine Krone und sein Zepter verleiht. Eldarion folgt ihm auf den Thron. Arwen bleibt bis zum Tod an seiner Seite. Nach Aragorns Tod ist sie jedoch untröstlich über den Verlust ihres Mannes. Sie stirbt kurz darauf auf dem Hügel Cerin Amroth, wo die beiden sich einst verlobten.

Wie alt war Aragorn, als er starb?

Aragorn stirbt im Alter von 210 Jahren, nach 122 Jahren Regentschaft als König Elessar, König von Arnor und Gondor, im Jahr 120 des Vierten Zeitalters (V. Z.). Im Gegensatz zu Aragorn, der sich entscheidet zu sterben, ist seine Frau Arwen des Lebens noch nicht müde. Sie ist jedoch nach seinem Tod nicht mehr dieselbe und entscheidet sich schließlich ebenfalls, die Welt zu verlassen. Sie stirbt innerhalb eines Jahres nach Aragorn, im Alter von rund 2900 Jahren.

Übrigens: Noch mehr über "Den Herr der Ringe", Tolkiens Meisterwerke und alles über die neue Serie "Die Ringe der Macht" erfährst du hier.

Die besten Zitate von Aragorn

Eine der am häufigsten zitierten Zeilen aus der Trilogie stammt aus einem Gedicht, das Bilbo Beutlin über Aragorn schrieb:

„Nicht alles, was Gold ist, funkelt,
Nicht jeder, der wandert, verlorn,
Das Alte wird nicht verdunkelt;
Noch Wurzeln der Tiefe erfrorn.
Aus Asche wird Feuer geschlagen,
Aus Schatten geht Licht hervor;
Heil wird geborstenes Schwert;
Und König, der die Krone verlor.“ - Die Gefährten

Zu weiteren wichtigen Zitaten von Aragorn gehören auch:

„Sollte ich dich durch mein Leben oder meinen Tod schützen können, werde ich es tun.“ - Die Gefährten

„Nicht zwecklos fallen Loriens Blätter.“ - Die zwei Türme

„Et Eärello Endorenna utúlien. Sinome maruvan ar Hildinyar tenn' Ambar-metta!“ (Übersetzt: Aus dem Großen Meer bin ich nach Mittelerde gekommen. Hier werden ich und meine Erben sein bis ans Ende der Welt.) - Die Wiederkehr des Königs