Als einem Gefährten von Frodo Beutlin ist Peregrin Tuk, auch Pippin genannt, jedem Herr der Ringe-Fan bekannt. Wer die epische Fantasy-Reihe von J. R. R. Tolkien gerade erst entdeckt, schließt den jungen Hobbit aus dem Auenland meist sofort ins Herz.

Als junger Hobbit verlässt er die Heimat, um seinen Freunden zu helfen. Gemeinsam mit Merry, Sam und Frodo bricht Pippin nach Mordor auf. Er will das Abenteuer miterleben und den Ring zerstören. Besonders Merry und Pippin sind unzertrennlich.

Angesichts des drohenden Untergangs seines geliebten Auenlandes, und der Welt, wie er sie kennt, wächst Pippin an seinen Herausforderungen. Er stellt sich den Gefahren und vielen schwierigen Entscheidungen, um Mittelerde zu retten.

Achtung: Der folgende Text enthält Spoiler zur „Der Herr der Ringe“-Trilogie.

Die Tuk-Familie: Wer ist Pippin?

Peregrin „Pippin“ Tuk ist der einzige Sohn von Paladin II., dem Thain des Auenlandes. Die Tuks sind eine der führenden Hobbit-Familien im Auenland. Das Familienoberhaupt hat das Amt des Thain seit Jahrhunderten inne. Der Titel ist zu Pippins Lebzeiten hauptsächlich zeremoniell und bringt wenig reale Verantwortung mit sich. Pippin ist der jüngste der Gefährten, als er mit 29 Jahren gemeinsam mit Frodo loszieht. Damit ist er in den Augen der Hobbits während des Ringkriegs noch nicht volljährig: Bei ihnen beginnt das Erwachsenenalter mit 33 Jahren.

Eigentlich vermeiden Hobbits tunlichst jedes Abenteuer. Die Tuks bildeten jedoch schon immer eine Ausnahme. So schreibt Tolkien im Prolog zu Die Gefährten: „Besondere Achtung genoss die Familie Tuk indes weiterhin, denn sie blieb zahlreich und ungemein begütert. Außerdem konnte man von ihr erwarten, dass sie in jeder Generation ein paar starke Charaktere mit merkwürdigen Gewohnheiten und vielleicht sogar abenteuerlustigen Temperament hervorbrachte.“

So gilt der Name Tuk gelegentlich auch als Schimpfwort für ungezogene und wilde Hobbits. Pippin ist ein Tuk im wahrsten Sinne des Wortes: Er ist bereit, sich mit Frodo auf ein gefährliches Abenteuer zu begeben. Ganz zu schweigen von seiner Rolle in der Schlacht um Mittelerde und im Kampf um die Ringe der Macht.

Trotz des ihm vorgeworfenen Sturkopfes ist Pippin eine Frohnatur und stets gut gelaunt. Er singt oder summt, während er geht, und er hält immer Ausschau nach der nächsten guten Mahlzeit. Er scherzt gern - und in beinahe jeder Situation - und seine humorvollen Beiträge bringen Leichtigkeit in die Bücher. Er ist außerdem schlau, kreativ, nachdenklich und mutig in Zeiten großer Not.

Sind Frodo und Pippin verwandt?

Die Hobbit-Familie ist für Charakterstärke, seltsame Angewohnheiten und ihren Sinn für Abenteuer bekannt. Diese Eigenschaften werden Pippin und Frodo nachgesagt. Tatsächlich sind die beiden entfernt verwandt: Frodos Großmutter und Pippins Urgroßvater waren Geschwister. Pippin ist also eine Generation jünger als Frodo. Als Nachkommen alter Hobbit-Clans ist ihr Stammbaum sehr verzweigt und eng verwurzelt.

Pippins Waffen und Fähigkeiten

Wie die meisten Hobbits ist Pippin kein geborener Kämpfer. Allerdings trägt er ein Schwert, das Tom Bombadil ihm nach der Rettung vor dem Grabunhold gegeben hat. In der Schlacht vor dem Morannon in Die Wiederkehr des Königs benutzt er es und tötet einen Troll.

Pippins wichtigste Beziehungen in "Der Herr der Ringe"

Merry

Pippin und Merry sind die jüngsten Hobbits. Dabei ist Merry nicht nur Pippins Weggefährte, sondern auch sein engster Freund. Obwohl Tolkien dies nicht explizit erwähnt, wird schnell klar, dass die beiden seit ihrer Kindheit enge Freunde sind. Sie ziehen einander auf, machen Witze und verbrüdern sich gegen andere, wie es nur gute Freunde können. Sie sind mit den Geschichten von Bilbo aus Der Hobbit aufgewachsen und haben sich ihre Abenteuerlust von ihm abgeschaut, die besonders Pippin immer wieder in Gefahr bringt.

Sind Merry und Pippin Brüder?

Die beiden Auenländer sind tatsächlich miteinander verwandt. Allerdings nicht als Brüder, sondern als Cousins ersten Grades. Pippins Vater und Merrys Mutter sind Geschwister. Pippin selbst hat drei große Schwestern, die nicht in Der Herr der Ringe vorkommen.

In Die Gefährten weichen Merry und Pippin einander nicht von der Seite. Nachdem die Gemeinschaft der Gefährten auseinandergeht, werden sie von den Uruk-hai gefangen genommen. Sie können fliehen und geraten im Fangorn-Wald von einem Abenteuer ins nächste. In Die zwei Türme bringen sie Isengard gemeinsam mit den Ents zu Fall, werden danach jedoch für längere Zeit voneinander getrennt. Sie achten aufeinander, sorgen füreinander und retten sich gegenseitig sogar mehrmals das Leben.

Auch nach der Handlung von Der Herr der Ringe, nach dem Sturz Saurons, halten sie an ihrer Freundschaft fest. Sie reisen gemeinsam nach Gondor zu Aragorn. Nach ihrem Tod werden sie Seite an Seite beerdigt.

Gandalf

Da Pippin die Gefährten und sich selbst gerne mal in Gefahr bringt, gerät er öfter mit Gandalf aneinander. Auf dem Weg durch Moria lässt Pippin aus Neugierde einen Stein in ein Loch im Boden fallen, impulsiv und ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Das macht die Orks in der Tiefe der Mine auf sie aufmerksam, was Gandalf mit einem scharfen „Närrischer Tuk!“ kommentiert.

Auch in Die zwei Türme ist Gandalf wenig begeistert, als Pippin den uralten Palantir-Stein stiehlt, um einen Blick hineinzuwerfen, während die anderen schlafen. Er bringt seine Gefährten in Gefahr, indem er Sauron fast verrät. Gandalf befragt Pippin eingehend und zwingt ihn, ihm alles zu sagen, was Sauron aus ihm herausbekommen hat.

Trotz Gandalfs harter Worte behandelt er Pippin nach beiden Zwischenfällen mit Nachsicht. Er steht dem fast erwachsenen Hobbit mit Schelten und Ratschlägen zur Seite. So will er ihn davon abhalten, seine Fehler zu wiederholen. Pippin sieht in Gandalf einen Lehrer und ein Vorbild.

Was passiert mit Pippin in "Der Herr der Ringe"?

Die Gefährten

Die Gefährten

In Die Gefährten ist Pippin Frodos treuer Begeleiter. Er schließt sich ihm auf dem Weg durch das Auenland nach Bree an. Durch seine Hilfe entkommt Frodo knapp einem der Schwarzen Reiter. In Bruchtal weichen Merry und er Frodo nicht von der Seite. Trotz Elronds Protest wird er Teil der Gefährten und beweist seine Loyalität. Elrond gibt schließlich nach - obwohl er weiß, dass die jungen Hobbits sich der Gefahr noch nicht bewusst sind, in die sie sich begeben.

Die zwei Türme

Die zwei Türme

Pippin steht in Die zwei Türme mehr und mehr auf eigenen Beinen. Nachdem sie von den anderen Gefährten getrennt wurden, müssen Merry und er sich selbst aus der Klemme helfen. Während die Orks sie in Richtung Isengard verschleppen, hat Pippin die clevere Idee, die Spange seines Umhangs fallen zu lassen. So können Aragorn, Legolas und Gimli den Spuren und den Uruk-hai bis an den Rand des Fangorn-Waldes folgen.

Dort befreit er sich von seinen Fesseln und flieht mit Merry in den Wald. Sie treffen auf Baumbart, einen der letzten Ents. Aufgrund der Neuigkeiten der Hobbits beenden die Ents ihre Tatenlosigkeit und beschließen, sich in das Geschehen von Mittelerde einzumischen. Sie greifen Sarumans Turm in Isengard an. In Die zwei Türme sieht Pippin erstmals den Palantir und wird von ihm besessen. Gandalf beschließt, den Hobbit im Auge zu behalten und reitet mit ihm nach Minas Tirith. Dort muss Pippin sich erneut beweisen.

Die Wiederkehr des Königs

Die Wiederkehr des Königs

In Gondor leistet Pippin dem Truchsess Denethor einen Schwur zur Verteidigung von Minas Tirith und ganz Gondor. Er legt einen Eid der Lehnstreue ab, der sein ganzes Leben lang gelten wird. Unter Denethors strenger Befragung gibt er nach und enthüllt die Nachricht vom Tod Boromirs, Denethors ältestem Sohn.

Als der jüngere Sohn Faramir während der Belagerung verwundet in die Stadt zurückgebracht wird, ist es Pippin, der mutig einschreitet und Faramir das Leben rettet. Denethor versucht, seinen Sohn und sich selbst im Wahn auf dem Scheiterhaufen anzuzünden. Doch Pippin erkennt, dass Faramir noch lebt, und stößt Denethor von ihm.

In der Schlacht kommt Pippin zu weiterer Ehre, als er einen Bergtroll erschlägt. Seine Treue und sein Mut werden belohnt: Er wird zum Ritter Gondors geschlagen. Gemeinsam mit Merry und Sam verabschiedet er Frodo, Bilbo und Gandalf an den Grauen Anfurten.

Im Laufe der drei Teile wird Pippin zunehmend erwachsener. Sein Leichtsinn verwächst sich. Er vollendet die Reise vom unbekümmerten jungen Erwachsenen zu einem verantwortungsvollen Begleiter und Anführer.

Pippins Leben nach dem Ringkrieg

Leben und Liebe im Auenland

Pippin kehrt nach dem Ringkrieg als weiser und gemäßigter, aber nicht weniger hoffnungsfroher Hobbit ins Auenland zurück. Er gründet mit Dietmute von Lang-Cleeve eine Familie. Sein Sohn Faramir heiratet später Samweis Gamdschies Tochter Goldlöckchen. Nach dem Tod seines Vaters wird Pippin neuer Thain des Auenlandes und hält diese Position für fast 50 Jahre.

Die letzten Jahre

Als er Nachricht erhält, dass König Éomer ihn erneut sehen möchte, macht Pippin sich gemeinsam mit Merry auf. Er verlässt für immer das Auenland. Nach Éomers Tod reisen sie weiter nach Gondor, um ihre verbleibende Zeit mit Aragorn zu verbringen. Merry und Pippin werden nach ihrem Tod neben Aragorn in der Halle der Könige von Gondor zur Ruhe gelegt – eine große Ehre, da sie beide selbst keine Könige waren.

Übrigens: Noch mehr über "Den Herr der Ringe", Tolkiens Meisterwerke und alles über die neue Serie "Die Ringe der Macht" erfährst du hier.

Die besten Pippin-Zitate

„Du musst gehen – und deswegen müssen wir es auch. Merry und ich kommen mit dir. Sam ist ein wunderbarer Kerl und würde sich in das Maul eines Drachen stürzen, um dich zu retten, falls er nicht zuvor über seine eigenen Füße stolpert; aber du wirst mehr als einen Gefährten auf deinem gefährlichen Abenteuer brauchen.“ – Die Gefährten

„Wir Hobbits sollten zusammenhalten, und das machen wir! Ich komme mit, oder sie müssen mich an die Kette legen. Wenigstens einer im Trupp muss doch ein bisschen Verstand haben.“ – Die Gefährten

„Aber unser ganzes Leben hat monatelang daraus bestanden, in den Angelegenheiten von Zauberern zu mischen ... Ein wenig mehr Wissen zur Gefahr wäre mir recht.“ – Die zwei Türme

„Aber ich ehre sein Andenken, denn er war sehr tapfer. Er starb, um uns zu retten, meinen Vetter Meriadoc und mich selbst, als wir im Wald von den Soldaten des Dunklen Herrschers angegriffen wurden. Und obgleich er fiel und scheiterte, ist meine Dankbarkeit nicht geringer.“ – Die Wiederkehr des Königs

„Aber wir haben keine Lieder, die sich für große Hallen und böse Zeiten eignen, Herr. Wir singen selten über Schlimmeres als Wind oder Regen.“ – Die Wiederkehr des Königs

„Oh je! Wir Tuks und Brandybocks, wir überleben nicht lange in der Höhe.“ – Die Wiederkehr des Königs

„Nein, mein Herz verzweifelt noch nicht. Gandalf fiel und kehrte zu uns zurück. Wir stehen, vielleicht nur auf einem Bein, oder auf unseren Knien.“ – Die Wiederkehr des Königs