Ilium & Olympos 1

In Ilium und Olympos von Dan Simmons werden gleich drei Geschichten erzählt. Die erste handelt von Thomas Hockenberry, ein Philosophie-Professor, der tausende Jahre nach seinem Tod wieder zum Leben erweckt wurde, um im Auftrag der griechischen Götter, als sogenannter Scholiker, über den Trojanischen Krieg zu berichten. Er wurde von den Göttern mit Hightech-Werkzeugen ausgestattet, die es ihm ermöglichen sich an verschiedene Orte zu portieren oder sich in andere Charaktere zu verwandeln, um den Göttern von den Schlachtfeldern Trojas zu berichten. Thomas Hockenberry entscheidet sich den Trojanischen Krieg zu verändern und zieht somit den Zorn der Götter auf sich.

Die zweite Geschichte handelt von intelligenten Forschungsrobotern aus der Jupiter‐Region, die sich auf den Weg zum Mars machen, um gefährliche Quantenaktivitäten zu erforschen, die eine Gefahr für das gesamte Sonnensystem sind. Im Mars-Orbit angekommen, wird das Schiff von einem bärtigen Mann angegriffen, der in einem Streitwagen steht, welcher von einem Kraftfeld umhüllt ist. Die Forschungsroboter landen auf dem Mars not. Die beiden Roboter Orphu und Mahnmut können sich als einzige retten und erkunden den terraformten Mars.

Die dritte Geschichte handelt von den letzten Menschen, die wie Eloi auf der Erde leben. Sie faxen (portieren) von Party zu Party, werden von Robotern, sogenannten Voynixen und Servitoren bedient und in Droschken umher gefahren. Sie werden alle 20 Jahre in der Klinik im Orbit verjüngt und kehren ohne Erinnerungen daran auf die Erde zurück, bis sie mit genau 100 Jahren in die riesigen ringförmigen Orbitalstädte der Nachmenschen auffahren und dort im Paradies leben. Vier dieser letzten Menschen machen sich auf den Weg in die Orbitalstädte, um die Nachmenschen zu suchen. Nach ihrer Rückkehr müssen sie feststellen, dass ihre getreuen Service‐Roboter sich plötzlich gegen die Menschen richten und sie jagen und töten. Eine letzte tödliche Schlacht um das Überleben beginnt, bei der die Menschen Unterstützung vom legendären und listenreichen Odysseus bekommen.

Ihr werdet jetzt fragen, was die Geschichten miteinander zu tun haben? Dan Simmons verbindet diese drei Handlungen zu einem epischen Science-Fiction-Roman, sogar zu einem ganzen Universum. Er beschäftigt sich dabei mit Fragen wie "Wohin entwickelt sich der Mensch?" oder "Welche Entwicklungen durchlaufen die künstlichen Lebensformen und Roboter in der fernen Zukunft?" Es geht um Quantenphysik und Zeitsprünge und lebendig gewordene griechische Götter.

Ich habe selten solch ein fesselndes Werk gehört. Ich fieberte regelrecht mit den Charakteren mit. Einen großen Beitrag dafür leistet auch das brillante Lesen von Detlef Bierstedt, ich bewundere die Fähigkeit den Charakteren mit seiner Stimme Leben einzuhauchen. Ein wunderbares Werk und sehr große Science-Fiction-Kunst in Anlehnung an Steven Hawkings Universe In A Nutshell.

Dan Simmons' Science-Fiction Roman "Ilium und Olympos" selbst ist ein „Universe in A Bookshell“ und hier geht's zur Hörbuch-Reihe.