Im Audible Original-Hörspiel „Pullerpause im Tal der Ahnungslosen“, geschrieben von Franziska Gehm, wollten Jobst (Gustav Stolze) und seine Mutter (gesprochen von Annette Frier) auf dem Heimweg von ihrem Mittelalter-Urlaub eigentlich bloß eine Pullerpause im Jahr 1987 einlegen. Aber dann ist ihr Zeitreisekoffer plötzlich verschwunden und die beiden hängen fest - mitten in der DDR. Eine lustige, spannende und wunderbare Geschichte über Freundschaft, die jede Mauer überwindet, angesiedelt in einer Welt, die gar nicht so fern ist, wie man denkt. Fünf Stunden Abenteuer und Ostalgie für die Kinder von heute - und die Pioniere von damals...

Wir sprachen mit Schauspielerin Annette Frier über ihre Rolle, ihre Erinnerung an die DDR und darüber, wohin sie eine Zeitreise machen würde.

Was ist das besondere an Ihrer Rolle und was macht diese so reizvoll?

Üblicherweise übernehmen die Erwachsenen eher die Rolle der Vernunft, die das Kind „in die Realität“ zurückholt. Hier sind diese Rollen eher vertauscht, Mama ist ein echter Hippie und genießt die Retrozeit, was für mich als Sprecherin natürlich großen Spaß bedeutet.

Was ist das Besondere an dieser Produktion „Pullerpause“?

„Pullerpause“ ist gute Unterhaltung, die nebenbei auch noch deutschen Geschichtsunterricht vermittelt - was will man mehr?!

Video mit Hörprobe zu "Pullerpause im Tal der Ahnungslosen"

„Pullerpause“ spielt 1987 – welche Erinnerungen haben Sie selbst an die 80er?

Die 80er waren ein besonders buntes Kapitel meines Lebens. Wenn ich zurückblicke, dann sehe ich die Erinnerungen fast schon in Pastellfarben, jedenfalls nicht düster und vor allem: Meine Kindheit!

Hatten Sie damals freundschaftliche/familiäre Verbindungen zu Menschen in der DDR? Wie sind Ihre Erinnerungen an die DDR?

Wir hatten mütterlicherseits dort Verwandtschaft über zwei Ecken. Meinem Vater war die deutsche Teilung ein großes Thema, wir sind ab und zu aus West-Berlin für ein paar Stunden „rüber“ – und gleich nach dem Mauerfall ebenfalls aus Köln hingefahren.

Große Teile von „Pullerpause“ spielen im Theater – die meisten Leute kennen Sie, Annette Frier, aus dem TV. Erzählen Sie uns bitte von Ihrer Theatervergangenheit – ist das „Theaterleben“ in „Pullerpause“ gut wiedergegeben?

Ohje, da weiß ich ja gar nicht wo ich anfangen soll. Ich habe eine bewegte Theatervergangenheit. Nur so viel: In „Pullerpause“ wird das Theater jedenfalls satirisch-liebevoll auf den Arm genommen und als kleine Utopia präsentiert. Und wie in allen Klischees steckt auch hier jede Menge Wahrheit, kann ich nur sagen...

In „Pullerpause“ wird viel gesächselt – können Sie auch einen Dialekt und haben Sie vielleicht einen Lieblingssatz / ein Lieblingswort aus einer bestimmten Region, das Sie teilen möchten?

Da fällt mir dieser schöne Satz ein, den zwei sächsische Touristen zu mir am Ostsee-Strand sagten, als ich gerade zwei Monate auf dem Darss gedreht hatte: „Das nennen mir Ürlaub, Frau Frier! Gestrn Egon Krenz beim Edeka, heute Sie hier!“

„Pullerpause“ ist eine Zeitreise – wenn Sie auch so einen Koffer hätten, wohin würden Sie es als erstes gehen und warum?

Ich würde mir tatsächlich gerne alles angucken, von Anfang bis jetzt! Also beginnen wir gerne mit einem Dinosaurier, dann Eiszeit, ach einfach alles. Ich bin sehr neugierig!

Gute Hörspiele sind eine wahre Freude.

Annette Frier

Wie viel Spaß macht Hörspielsprechen?

Gute Hörspiele sind eine wahre Freude. Das ganze Spiel muss einfach in die Stimme rein, ich kann nichts über Mimik vermitteln. Das ist aber auch eine ziemliche Herausforderung.

Warum eignet sich „Pullerpause“ auch für Erwachsene?

Ich halte es für gute Familienunterhaltung mit unauffälligem Geschichtsunterricht – das lieben die Deutschen fast so sehr wie ihre Krimis.

Viel Spaß beim Hören!

Pullerpause im Tal der Ahnungslosen

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