Markus Heitz Interview

Spiegel & Schatten

Markus,wenn du die Serie Die Meisterin in drei Sätzen beschreiben müsstest, was würdest du sagen?

Sie verbindet Historisches und Modernes, weiß mit Spannung und mystischen Wesen umzugehen und hat immer eine überraschende Wendung auf Lager, die stets Sinn ergibt.

Verrätst du uns, was mit den Hauptfiguren Geneve und Alessandro im zweiten Teil passiert?

Geneve und Alessandro müssen sich in der Gegenwart zwei Dingen stellen, die ein Mensch von Geburt an besitzt, und das überall auf der Welt, unabhängig von seiner Herkunft oder seinem Äußeren oder seiner Religion. Frohes Nachdenken!

Du machst es ganz schön spannend.

Na, schön, ein Teil der Antwort liegt im Titel des zweiten Teils: Spiegel und Schatten. Aber Achtung: Das Hörspiel könnte Auswirkungen auf die Hörerinnen und Hörer haben, je nach Situation. Reflexionen und Dunkelheit bergen neue Gefahren. Die Geneve der Vergangenheit sieht sich einer rätselhaften Mordserie gegenüber, für die man die Falschen anklagt, und das kann sie nicht auf sich sitzen lassen. Noch während sie nachforscht, steigern sich die grausamen Todesfälle. Tja, die Beziehung zu Alessandro wird… sagen wir: Es ist kompliziert. Und das ist nur ein Hauch von Andeutung, was sich zuträgt.

Diese Geneve ist eine sehr starke Persönlichkeit und sie entwickelt sich während des ersten Hörspiels zu einer noch unabhängigeren Frau, die mit Haltung klare Entscheidungen trifft. War das von Anfang an dein Plan, eine starke Frau in den Mittelpunkt zu stellen?

Aber sicher! Lustigerweise haben sämtliche meiner Werke von Beginn an starke Frauenfiguren, ob Fantasy, Horror oder Mystery. Sonst hätte ich mich gelangweilt, den Fokus nur auf klassische Heldenmänner zu legen. Für mich war das normal. Die Mischung macht es, wie ich finde. Im Falle der Meisterin gab es keine Alternative und war nie eine vorgesehen.

Wie ist das für dich, wenn deine Worte lebendig werden und von profilierten Schauspielern und Sprechern zum Leben erweckt werden?

Spannend, ohne Frage! Ich sehe und „höre“ die Szenen beim Schreiben im Kopf wie im Film. Die Interpretation durch die Profis hebt das Ganze auf ein anderes Level und wenn ich die Story in dieser neuen Fassung erlebe, ersteht das Geschriebene interessanterweise neu und anders in meiner Vorstellung. Die Wirkung eines guten Hörspiels.

Du bist Fantasy-Autor, was fasziniert dich daran, Welten zu erschaffen, in denen Fantasiegestalten ihr Unwesen treiben?

Die Phantastik erlaubt ALLES, anstatt die Kreativität und die Ideen einzuschränken.
Wenn ich das Erfundene mit dem Realen verknüpfe, erzeuge ich zu gerne die Illusion, dass es vielleicht doch so sein könnte - wie ein Märchen oder eine Sage oder eine Legende. Und das wiederum ist der Reiz, auch für die Leserschaft.

Und wie gehst du dabei vor?

Handelt es sich um eine reine Fantasywelt ohne Verbindung zu uns, gehe ich vor, wie ich es als alter Rollenspieler aus den 80ern noch lernte: Erst die Idee, danach die Welt mit allem drum und dran, anschließend die Figuren und die Handlung als Plot, dann das Schreiben. Mit dem strukturierten Vorgehen fühle ich mich sehr wohl. Und so entstehen ein neues Universum und ein Buch nach dem anderen. Für mich gibt es nichts Besseres!

Wie geht es denn weiter mit „Die Meisterin“?

Aktuell sitze ich am dritten Teil, damit es in einem Jahr mit dem letzten Teil weitergehen kann. Ohne zu viel zu verraten: Ein alter Feind taucht auf, mit dem weder Geneve noch Alessandro rechnen können. Und jemand aus der Vergangenheit findet einen Weg zur Meisterin, um sich nach ihrem Mittel zu erkundigen, dem sie ihr langes Leben verdankt. Das kann alles sehr, sehr unschön werden. Ach, okay, es WIRD unschön und dramatisch!

Die Meisterin