Was ist eigentlich dran am geflügelten Wort „Nordsee ist Mordsee“ – und wie wird die latente Bedrohung durch das Meer von Küstenbewohnerinnen und -bewohnern wahrgenommen? Der Psychotherapeut und Ethnologe Bernd Rieken hat die Mentalität der Friesen im Angesicht der Katastrophe genauer unter die Lupe genommen. Ein Interview.
Novemberwetter, kurze graue Tage draußen vorm Fenster – am liebsten würde man den ganzen Tag mit heißem Tee und einem guten (Hör-) Buch zu Hause im Bett oder in der Badewanne verbringen und erst wieder rauskriechen, wenn draußen die Krokusse ihre Köpfchen aus der Erde strecken. Regenzeit – Zeit der großen Herbststürme draußen am Wasser. Was Festlandbewohnerinnen und -bewohner sich nicht immer so klar machen, ist, dass, obwohl wir in einer klimatisch sehr gemäßigten Zone in Mitteleuropa leben, für Menschen an der Peripherie unseres Landes Herbst- und Winterstürme regelmäßig den Ausnahmezustand bedeuten.
Verheerende Sturmfluten sind ein urdeutsches Phänomen und eine ernsthafte Bedrohung für Leib und Leben bzw. Erhalt der Küstenregionen, und das schon seit der Römerzeit. Wikipedia weiß: „Die Deutsche Bucht ist nach Ansicht des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie eines der am stärksten von Sturmfluten bedrohten Gebiete weltweit. Bedingt durch die Geographie der Nordseeküste und den Trichtereffekt der Elbmündung tritt dieses Phänomen dort häufiger auf als anderswo.“ Wow, wer hätte das geahnt! Die biedere und wohlgeordnete deutsche Nordseeküste: das reinste Schlachtfeld, wenn es um das Aufeinandertreffen von Winden und Strömungen geht. Kein Wunder, dass es so viele Krimis gibt, in denen an der Küste fleißig gemordet wird. Dieser Ausnahmezustand, der macht was mit den Menschen – denken sich zumindest die Autorinnen und Autoren, die das Setting ihrer Thriller an die Küstenregionen verlegen.
Die spannendsten Nordseekrimis haben wir für euch zusammengestellt.
Bernd Rieken beschäftigt sich tagtäglich mit der Katastrophe, und zwar ganz spezifisch mit Sturmflutkatastrophen, wenn so richtig Land unter ist. Dabei geht es weniger um Vorhersagen, Warnungen oder die Koordination von Hilfsleistungen, sondern um die Auswirkung von Katastrophen auf die Psyche der Menschen – und wie sich dies in Erzählungen niederschlägt. Also in Sagen und Märchen, fiktionaler Literatur und auch in der medialen Erzählung: sei es im Film oder in der Berichterstattung, in Zeitschriften oder Büchern über Katastrophen. In seiner Habilitationsschrift, Nordsee ist Mordsee (2005) fragte er sich, in welcher Wechselwirkung die Sturmflut mit der Mentalität der Friesen steht.
Herr Rieken, wie kam das Thema zu Ihnen?
Ich bin in Ostfriesland, auf der Nordseeinsel Wangerooge aufgewachsen. Dort habe ich die Sturmflut von 1962 erlebt – das war sehr beeindruckend. Es ist zwar unserem Haus nichts passiert, aber das halbe Dorf stand unter Wasser und die Insel wäre fast auseinandergebrochen. Man weiß ja, dass in Hamburg über 300 Menschen ertrunken sind und auch ganz viel Vieh verendet ist. Das hat in mir geschlummert. Ich war ursprünglich Gymnasiallehrer in Wien, nachdem ich in Deutschland und Wien studiert hatte. Ich habe dann eine tiefenpsychologische Psychotherapieausbildung angeschlossen, da beschäftigt man sich mit der Kindheit. In dem Zusammenhang habe ich mich daran erinnert, dass ich mich früher sehr an Sagen und Märchen delektiert habe, das war der Auslöser. In meiner Habilitationsschrift geht es auch großenteils um sogenannte Volkssagen, die von verheerenden Sturmflutkatastrophen berichten.
Ihre Habilitationsschrift trägt den Titel „Nordsee ist Mordsee“. Wie ist der Begriff zum geflügelten Wort geworden?
Es gibt ein Buch über Sturmfluten von einem Georg Quedens, das heißt „Nordsee – Mordsee“, im Verlag Ellert & Richter auf dem Jahr 2010, darin verfolgt er die Entwicklung des Begriffs und schlüsselt ihn auf. Aber diese Redewendung war mir von klein auf geläufig.
Was wirkt sich denn die latente Bedrohung durch die Naturgewalt des Meeres speziell auf die Friesen aus?
Die geografische Katastrophenforschung spricht von „Regions of Risk“, von Risikoregionen. Es gibt Gegenden, da ist das alltägliche Leben weniger bedroht, und es gibt andere, da ist es stärker bedroht, etwa an Flüssen, die übers Ufer treten können, bei aktiven Vulkanen, im Hochgebirge, wo man mit Lawinen und Steinschlag zu kämpfen hat, und auch an der Nordseeküste. Fahren Sie an die Nordsee, sehen Sie ja zunächst einmal nur die Deiche. Wenn Sie das Meer sehen wollen, müssen Sie auf die Deiche rauf. Das ist an der Ostsee anders, und das ist schon ein Hinweis darauf, dass man sich vor dem Meer schützt, dass das Meer als eine Bedrohung wahrgenommen wird und dass man auf der Hut sein sollte. Es gibt dort überall sogenannten Memorials, Gedenktafeln und -steine, die an vergangene Sturmfluten erinnern, sowie Flutmarken, das gibt es ja auch an Flüssen. Auch mitten in Ostfriesland, weit weg von der heutigen Küstenlinie, wo schon vor vielen Jahrhunderten einmal Wasser hingelangt ist. Dort ist dann der Höchststand der Sturmflut von 1976, von 1962, von 1825 und auch von einigen Sturmfluten aus der frühen Neuzeit, etwa 1634 oder 1717, genau aufgezeichnet.
Normalerweise gehen Erinnerungen maximal drei Generationen zurück, von den Enkeln zu den Großeltern. Was davor war, weiß man in der Regel nicht mehr, aber in Risiko-Regionen wie der Nordseeküste ist das anders. Als 1962 in Hamburg und auch anderenorts das Wasser über die Ufer stieg, fiel den Leuten sogleich die Flut von 1825 ein. Aber 1962 gab es niemanden mehr, der Kontakt zu jemandem gehabt hätte, der die 1825er Katastrophe erlebt hätte. Das heißt, derartige Geschehnisse werden im kulturellen Gedächtnis aufbewahrt und sind, wie es die französischen Mentalitätshistoriker bezeichnen würden, ein Ausdruck der „Longue durée“, also Ausdruck einer Struktur von langer Dauer. Diese ist im kulturellen Unbewussten der Menschen abgelagert und kann bei entsprechenden Geschehnissen an die Oberfläche gelangen. Mit anderen Worten: Die Angst vor dem Meer ist etwas, das in den Küsten- und Inselbewohnern latent vorhanden ist, aber aus Gründen der Lebensqualität zumeist verdrängt wird.
Auch in Sinnsprüchen und Sprichwörtern finden sich Hinweise auf den Respekt vor der Katastrophe. So ist in Wangerooge am Hauptbadestrand eine Inschrift mit Psalm 93,4: „Mächtiger als das Brausen großer Wasser, mächtiger als die Brandung des Meeres, ist der Herr in der Höhe“. Das ist eine indirekte Mahnung, die auf die Bedrohung durch das Meer abzielt, denn es wird betont, dass es nur eine einzige Macht, nämlich Gott, gibt, die noch größer ist als die Gewalt der See. Auf ihre Gefahren wurde auch ich in meiner Kindheit immer wieder hingewiesen. Ich wurde ermahnt, nicht zu nah ans Wasser zu gehen, nur bei auflaufendem Wasser zu baden, weil die Strömungen ja in der Tat dort sehr stark sind, stärker als etwa in der Ostsee. Man muss Gefahren einkalkulieren, ein höheres Risiko in Kauf nehmen. Das heißt nicht, dass man Tag und Nacht daran denken muss, dass etwas passieren kann, aber dass die Erinnerung an die Bedrohung durch Starkwinde und Orkane und durch mittlere Sturmfluten doch sehr stark wieder an die Oberfläche gespült werden kann.
Wie schlägt sich das in historischen Erzählungen wieder, in der Sagen- und Legendenbildung?
Bis ins 19. Jahrhundert, zum Teil auch bis ins 20. Jahrhundert hinein, ist es so, dass Sturmfluten als Strafe Gottes angesehen wurden. Der Mensch erträgt keine isolierten Tatsachen. Wenn etwas passiert, benötigt er eine Erklärung dafür oder eine Sinngebung. Eine Erklärung für eine Sturmflut ist ein zorniger Gott, der die Menschen für ihre Sündhaftigkeit bestrafen soll. Das hat den Sinn, dass sie sich stärker z. B. an den Zehn Geboten orientieren und ein christliches Leben führen sollen. Das ist eine Erklärung, die nicht einmal im Zuge der Aufklärung abgeebbt ist. Diese Auffassung, dass es sich um eine Strafe Gottes handelt, ist nicht nur in Sagensammlungen zu finden, sondern auch in wissenschaftlichen Berichten. Die Autoren beklagen sich dann darüber, dass die Menschen unaufgeklärt und abergläubisch seien und immer noch daran glaubten, dass es keinen Zweck habe, sich gegen Sturmfluten zu wehren, weil sie der Auffassung seien, wenn Gott die Menschen treffen wolle, dann treffe er sie.
Und im Unterschied dazu in heutiger Zeit?
Einen Nachhall dieses eher mythischen Denkens finden wir sogar noch in der Berichterstattung zur Sturmflut von 1962, wenn es z. B. in der Erklärung der Deutschen Bundesregierung heißt, diese Katastrophe erinnere die Menschen daran, dass ihre Selbstsicherheit trotz großer zivilisatorischer Taten an Grenzen stoße, die Geheimnisse des Unerforschlichen zu erkunden. Doch was heißt das konkret? Da gibt es irgendetwas Unerforschliches, sprich: Übernatürliches, gegen das der Mensch in seiner Kleinheit machtlos ist. Ganz anders war es dagegen bei der Sturmflut von 1976. Da ist von diesen eher irrationalen Beweggründen nichts mehr zu spüren. In der Berichterstattung wurde die Sicherung gegen Sturmfluten zu einem technischen Problem. Je höher man Deiche baut, umso sicherer ist es, in der Art. Und tatsächlich ist ja auch 1976 kaum etwas passiert, im Gegensatz zu 1962. Die Auffassung auch der Aufklärer ab circa 1750 war noch, dass Gott die einzige Macht ist, die über unendliche Kraft verfügt. Die Natur hat in ihrer Sicht nur eine endliche Kraft, ebenso wie der Mensch. Der Mensch kann seine endliche Kraft dazu benutzen, sich gegen die endliche Kraft der Natur zu stemmen. Das ist aufgeklärtes Denken. Diese Art des Denkens hat sich auch 1976 in der großen Sturmflut, die noch stärker war als die von 1962, gezeigt.
Sturmfluten sind in dieser Perspektive ein natürliches Phänomen. Der Mensch hat keinen Einfluss darauf. Wir haben Starkwinde, es kommt ein Tief mit Nordweststürmen, möglicherweise noch verbunden mit einer Springflut, bei der ja der Wasserstand sowieso schon um einen halben Meter oder Meter erhöht ist, und das lässt sich alles rational erklären. Dieser uns eigentlich geläufige Zugang, dass Katastrophen etwas Natürliches sind und unabhängig vom Menschen sich vollziehen, hat seinen Ursprung in der Elitenkultur der Aufklärung und ist breitenwirksam geworden in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts. Aber damit ist es heute auch schon wieder vorbei.
Warum?
Durch den anthropogenen Klimawandel. In den populären Medien – nicht in der Wissenschaft wohlbemerkt, in der Wissenschaft wird mit dem Anstieg der CO2-Belastung argumentiert, Treibhauseffekt usw., das ist alles rational nachvollziehbar – wird die Natur auf einmal zu einem rachsüchtigen Ungetüm, das sich für das rächt, was der Mensch ihr antut. Es gibt Buchtitel, Zeitungsartikel und -schlagzeilen, in denen dann steht, „Die Rache der Natur“. Das heißt, Katastrophen sind in dieser Perspektive, nämlich im Kontext des Klimawandels, keine Strafe Gottes mehr für die Sündhaftigkeit der Menschen, sondern eine Strafe der Natur für die Umweltsünden der Menschen. Insofern kann man sagen, dass Katastrophen wieder als menschengemacht angesehen werden. Das haben uns auch die alten Volkssagen immer gelehrt. Heute allerdings in einem Kontext, der an die moderne Naturwissenschaft stärker angepasst ist.
Um See und Inselbewohner ranken sich viele Legenden - die Rungholt-Legende über das Atlantis im Wattenmeer erklärt der Ethnologe Hans Peter Duerr.
Heißt das, dass wir uns von einer rationalistischen Auffassung der 1970er und 1980er wieder hinbewegen zu einer Mystifizierung der Natur als anthropomorpher Erscheinung?
Ja, auf Anthropomorphisierungen wird immer gerne zurückgegriffen. Es wird von einem wütenden Ungeheuer gesprochen und ähnlichem. Die Menschen möchten sich ein Bild machen. Das abstrakte Denken fällt den Menschen in Krisensituationen schwer. Dann sind die Emotionen und Affekte besonders stark und man greift auf einen alten Bestand an Bildern zurück.
Sie haben in Ihrer Habilitationsschrift auch die Berichterstattung über den Tsunami Ende 2004 untersucht, da war etwa von Monsterwellen die Rede. Nehmen die Naturelemente Tiergestalt an in Anlehnung an unsere Erfahrung als kinogeprägtes Publikum?
Das kann man sicher sagen. Da gibt es ja einiges an Filmen, in denen Ungeheuer aus den Tiefen des Meeres aufsteigen und die Menschen bedrohen. Man nehme nur „Pacific Rim“, das eine Welt beschreibt, in der gigantische Schutzwälle und Riesenroboter gegen diese Ungetüme kämpfen. Die Rolle der Medien bei der Wahrnehmung von Katastrophen und die Vorbildung des Menschen durch die Bilder, die er damit assoziiert, ist sicher sehr stark auch durch Film und Fernsehen geprägt. Bilder sprechen die Gefühlswelt des Menschen an, stärker als schriftliche Informationen.
Unterscheidet sich denn die Angst vor der Sturmflut in der Erzählung von anderen Katastrophen, etwa Lawinenabgängen oder Vulkanausbrüchen?
Naturkatastrophen sind elementare Katastrophen, das sind Katastrophen, die mit den vier Elementen Erde, Wasser, Feuer, Luft zu tun haben und das sind eigentlich, wie der Kulturhistoriker Hartmut Böhme schreibt, die „großen Schulen der Angst“ für den Menschen. Der Wind, die Sonne, als Feuer in dem Fall, das Wasser, aber auch die Erde, wenn sie verdorrt. Insofern ähneln Berichte über Naturkatastrophen einander.
Gibt’s da etwas spezifisch Friesisches?
Ja, die norddeutsche Tiefebene ist in der Tat etwas ganz Besonderes, aber auch die Niederlande, die teilweise noch niedriger liegen als Ost- oder Nordfriesland. Im Land der Friesen war typisch, dass es dort das sog. System der „friesischen Freiheit“ gab. Im Mittelalter und bis in die frühe Neuzeit waren diese Länder reichsunmittelbar, d. h. sie wurden nicht von Fürsten regiert. Es waren autonome Bauernrepubliken, in denen die Großbauern auch für den Deichschutz verantwortlich waren. Bis weit ins 18.–19. Jahrhundert hinein war es Aufgabe der Bauern, für den Küstenschutz zu sorgen. Das bedeutet, dass auch ein gewisses Vermögen vorhanden war. Das waren reiche Bauern, der Marschboden ist äußerst fruchtbar. So einen Deich zu pflegen und zu erhalten, das kostet Zeit, Geld und Energie. Das hat aus meiner Sicht auch den friesischen Umgang mit Katastrophen geprägt. Die Friesen haben dadurch eine besondere Nähe zum Meer und auch eine besondere Verantwortung. Die Abwehr von Sturmfluten ist dabei eng verbunden mit dem System der friesischen Freiheit.
Friesische Freiheit – hat das auch etwas zu tun mit diesem besonderen Charakter, der den Friesen, insbesondere den Ostfriesen nachgesagt wird? Wortkargheit, subversiver Witz?
Das sind eigentlich stereotype Zuschreibungen, die auf Bewohner vieler entlegener Gegenden angewendet werden. Das hat etwas mit der Peripherie zu tun. Leute, die an der Peripherie wohnen, gelten als wortkarg, eigensinnig, etc. Was man den Friesen allerdings nachweisen kann, wenngleich es nicht exklusiv auf sie zutrifft, ist dieses spezifische Freiheitsbedürfnis. „Lieber tot als Sklave“ ist ein typischer Wahlspruch. Wenn sie auf der Autobahn nach Ostfriesland kommen, standen da früher immer Hinweistafeln, oder stehen vielleicht noch, „Ostfriesland – Friesische Freiheit“. Daran erinnert man sich, das ist im kulturellen Gedächtnis aufbewahrt. Das ist ein gewisser Eigensinn, der sich aus dem Gefühl entwickelt hat, einer bestimmten Ethnie anzugehören. „Wir sind etwas Besonderes“. Die Ostfriesenwitze sind dabei der Mehrheitsbevölkerung kompensatorisch dienlich, um die Friesen in ihre Schranken zu verweisen. Wenn man etwas Besonderes ist, gibt’s immer Leute, die neidisch sind ...
Woran forschen Sie aktuell?
An den sogenannten Ökoängsten, ein Forschungsfeld, das in den USA schon verbreiteter ist. In Deutschland ist das in der Wissenschaft eigentlich überhaupt noch nicht angekommen. Es geht um die Frage, was die Angst vor dem Klimawandel mit dem Menschen macht, welche psychischen Prozesse das auslöst. Das Interessante ist, dass man sich ausgerechnet in der Katastrophenforschung wenig mit Ängsten beschäftigt. Es wird immer nur von Risiko gesprochen. Nach meinem Dafürhalten tut sich die Wissenschaft schwer mit emotional getränkten Begriffen. Angst ist nicht so leicht greifbar, operationalisierbar und messbar – Risiko lässt sich dagegen vermeintlich messen und exakt bestimmen. Da ist man selber als Forscher nicht so sehr involviert. Angst ist bei Katastrophen aber ein ganz wesentlicher Aspekt.
Bernd Rieken ist Professor für Psychotherapiewissenschaft an der Sigmund Freud Privat-Universität Wien und leitet dort das Institut für Katastrophenforschung. Darüber hinaus unterrichtet er an der Universität Wien, an der er sich auch für Europäische Ethnologie habilitiert hat. Aktuell hat er den Band „Angst in der Katastrophenforschung: Interdisziplinäre Zugänge“, im Waxmann Verlag, Münster und New York 2019 herausgegeben.