Sie sind selten, aber es gibt sie: Gay Fantasy Bücher mit queeren Figuren in Schlüsselrollen. Wir haben diverse LGBT Fantasy Empfehlungen für euch.
Wenn ihr nach Geschichten sucht, in denen Abenteurerinnen gemeinsam auf Dämonenjagd gehen, genderfluide Helden mit Piraten in See stechen oder sich Magier in Krieger verlieben, dann seid ihr hier genau richtig. Wir zeigen euch hier eine kuratierte Auswahl an Gay Fantasy Büchern, die Helden neu definieren.
Dieses wunderbare Sommermärchen hat das Zeug, zum modernen Klassiker zu werden: Im Mittelpunkt von Mr. Parnassus‘ Heim für magisch Begabte steht der etwas kauzige Sonderbeamte Linus, der sich um das Wohl von Jugendlichen mit übernatürlichen Fähigkeiten kümmern soll – streng nach Vorschrift, versteht sich. Und ein Heim auf einer abgelegenen Insel, das mehr Zauberschule als Waisenhaus ist. Seine buntschillernden Truppe ungewöhnlicher Bewohner kann man nur ins Herz schließen.
TJ Klune hat ein wunderbares LGBT Fantasy Buch geschrieben, der sich anfühlt wie eine von Herzen kommende Umarmung. Die Botschaft: Du bist okay so, wie du bist; wir müssen nicht alle gleich sein. Und die verpackt der Autor in eine bezaubernde Geschichte, die zwar auch humorvolle und traurige Momente hat, vor allem aber Wohlfühl-Unterhaltung bietet.
Ebenfalls von TJ Klune: "Das unglaubliche Leben des Wallace Price"
Deutschland zu Beginn des 14. Jahrhunderts: Die jugendliche Burgschmiedin Ailis entdeckt auf einer Klippe hoch über dem Rhein einen Brunnenschacht, der mit einer tödlichen Eisendornkonstruktion vergittert wurde. Darin hockt ein kleines Mädchen, das eine seltsame Aura verströmt. Sein unheimlicher Gesang ist es, der Ailis immer wieder zu sich ruft. Das Mädchen behauptet, eine Gefangene zu sein und fleht um Hilfe. Immer mehr gerät die junge Schmiedin in den Bann der Kreatur, die kein Kind ist, sondern ein gefährlicher Dämon, der darauf lauert, Leid und Unglück in die Menschenwelt zu tragen.
Kai Meyer greift alte Sagenmotive auf, die sich um den Loreley genannten Schieferfelsen am Mittelrhein ranken. Daraus webt er eine mystische und mitunter gruselige Dark Fantasy. Die Hörspieladaption des Romans ist atemberaubend. Ailis, die Protagonistin der Geschichte, ist lesbisch. Das erweist sich als extrem relevant für den Handlungsverlauf, trotzdem etabliert dies Kai Meyer herrlich unspektakulär.
Mehr über Kai Meyer erfahrt ihr in unserem exklusiven Video-Interview mit ihm.
Jenny Mai-Nuyens Roman Die Töchter von Ilian hebt sich sprachlich und inhaltlich von vielen derzeit beliebten Grimdark-Vertretern der High Fantasy ab. In einer Welt, in der die Macht in den Händen matriarchalisch regierter Zwerge liegt, rebellieren menschliche Kriegsfürsten. Frieden bringen könnten vier magische magische Artefakte. Sie werden mächtiger, wenn man sie verschenkt, verlieren aber ihre Kräfte, wenn man sie raubt.
Die Autorin beschäftigt sich auf unterhaltsame und nachdenklich stimmende Weise mit Geschlechterrollen und ihrer Auswirkung auf die Gesellschaft. Eine tragende Figur im Roman ist biologisch gesehen zwar eine Frau, nach dem sozialen Geschlecht jedoch definitiv ein Mann.
Der Schattenwald ist sein Exil: Der gefürchtete Hexer Larkin hat sich vor den Menschen tief in die Natur zurückgezogen. Er erwartet nicht mehr viel Aufregung im Leben. Bis der schwer verletzte Krieger Kian seinen Weg kreuzt. Und plötzlich geht es um alles: um das Schicksal des Königreichs, um den Kampf gegen die Feen und um das eigene Herz.
Hüter der Schatten, der erste Teil der Saga der deutschen Autorin Janine Hofeditz, war ein Finalist beim Kindle Storyteller Award. Teil 2, "Gesang des Feuers", ist ebenfalls erhältlich.
Die "Weitseher-Romane" von Robin Hobb entführen ihr Publikum in eine Welt voller Drachen, Hofintrigen und Zauberschiffe. Die Reihe unterteilt sich selbst in einige Mehrteiler, die das opulente Setting nach und nach vergrößern. Herzstück der Weitseher-Abenteuer sind jedoch die komplexen, sensibel ausgearbeiteten Charaktere, allen voran der Bastard Fitz. Er wird am Hof seines königlichen Großvaters heimlich zum Meuchelmörder ausgebildet. Die zweite zentrale Figur ist der Narr, zu dem Fitz eine innige Verbindung aufbaut.
Der Narr ist unter anderem deshalb eine so bemerkenswerte Figur, da er immer wieder in unterschiedlicher Gestalt auftaucht. Im ersten Roman tritt er als Mann auf, in "Das Geheimnis der Seelenschiffe" allerdings als Frau. Obwohl Fitz selbst den Narr männlich liest, beantwortet die Autorin selbst diese Frage innerhalb der Reihe nicht und hat damit eine der ersten genderfluiden Figuren der High Fantasy geschaffen.
Extrem modern kommt Ich bin Gideon daher, der Debütroman der neuseeländischen Autorin Tamsyn Muir. Der Science Fiction-Fantasy-Mix schert sich ebenso wenig um Genrekonventionen wie die Titelheldin um gesellschaftliche Normen.
Gideon ist eine junge Frau, die auf einem trostlosen Planeten lebt, der von Nekromanten beherrscht wird. Eigentlich will sie sich nur ihre Pornoheftchen schnappen und abhauen – weit weg von diesem Höllenloch, weit weg von ihrer Herrin Harrowhark, die sie abgrundtief hasst. Und von der sie trotzdem nicht loskommt. Spannung liegt in der Luft, wann immer die beiden sich begegnen – und das aus mehr als einem Grund. Als ihr jüngster Fluchtversuch auffliegt, zwingt Harrow Gideon, an einem Wettkampf auf Leben und Tod teilzunehmen, der von den Erben der neun royalen Häuser ausgetragen wird.
In der von den historischen Niederlanden inspirierten Hafenstadt Ketterdamm finden sich sechs junge Menschen zu einem halsbrecherischen Verbrechercoup zusammen. Ein skrupelloser Jugendbandenführer, eine Spionin, ein Jäger, eine Magierin, ein Scharfschütze und ein Kaufmannsohn begeben sich auf den Weg in den eisigen Norden, um einen Gefangenen aus einem Hochsicherheitsgefängnis zu befreien.
Es sind die lebendigen Figuren und deren Vorgeschichten, die Das Lied der Krähen von Leigh Bardugo so spannend machen. Hier gibt es gleich mehrere schwule und bisexuelle Figuren. Zudem thematisiert die Autoren hervorragend Behinderungen und unterschiedliche Herkünfte und zeigt, dass sich diverse Charaktere organisch in spannende Geschichten einbauen lassen.
Mehr über Bardugos schlagkräftige Truppe erfahrt ihr in unserem Artikel "Die heimlichen Helden von Shadow & Bone".
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Seid ihr Fans der antiken Mythologie? Um den Trojanischen Krieg und die kampferprobten Amazonen ranken sich zahlreiche Sagen? Nora Bendzko hat sich in Die Götter müssen sterben mit alten Mythen beschäftigt als auch archäologische und historische Quellen zu Rat gezogen und für ihr düsteres Fantasy-Epos nicht nur einen Amazonenstamm, sondern gleich drei geschaffen.
"Viele Quellen nennen Themiskyra als Hauptstadt der Amazonen, in der Nähe des Schwarzen Meeres. Dort habe ich den Mondstamm lokalisiert. Aber es gibt auch Quellen, die die Amazonen im nördlichen Kaukasus verorten, dort leben die Sternstämmigen. Und dann gibt es noch libysche Amazonen, die dem Sonnenstamm angehören", erklärt sie. Die Gestirne habe sie nicht von ungefähr gewählt, denn sie seien mit den drei Schutzgottheiten der Amazonen verknüpft. "Der Mond steht in Verbindung mit der göttlichen Amazone Artemis, die Sonne mit ihrem Zwilling Apollon, und die Sterne für den Kriegsgotts Ares."
Im Buch geht es um Krieg und Gewalt und die Schrecken, die damit einhergehen und entsprechend deutlich beschreibt die Autorin diese auch. Ihre Amazonen sind keine verklärten Heldinnen, sondern menschliche Wesen mit positiven Charakterzügen ebenso wie mit Fehlern. Unter ihnen gibt es Vor- und Feindbilder und ihre soziale Geschlechtsidentität wird nicht mit der biologischen gleichgesetzt.
Über die Anderswelt der Feen und Elfen hat Holly Black bereits zahlreiche wundervolle Bücher geschrieben. In Der Prinz der Elfen tauchen die Zwillinge Hazel und Ben in das Reich von Feenrittern, dryadenhafter Baummonster und todbringender Nixen ein.
Als Kinder haben sie in den Wäldern hinter ihrer Heimatstadt immer Ritter und Barde gespielt, wobei Hazel der Ritter war und Ben der Barde. Außerdem haben sie sich beide in den seit Jahrhunderten in einem Glassarg schlafenden Feenprinzen verliebt. Als dieser eines Tages erwacht und Ungeheuer ihre verschlafene amerikanische Kleinstadt bedrohen, müssen sich die Geschwister entscheiden, ob sie Gefährten sind – oder Konkurrenten.
Was wäre, wenn Schneeweißchen und Rosenrot keine Geschwister wären? Sondern ein lesbisches Liebespaar, dass durch eine märchenhaft-mittelalterliche Welt zieht, um gemeinsam Dämonen zur Strecke zu bringen?
In Rosen und Knochen erleben die beiden ihr erstes Abenteuer: Die Bewohner eines kleinen Dorfes am Rande eines dunklen Waldes beauftragen sie, den Geist der Hänsel & Gretel-Hexe zu exorzieren. Als sie das schaurige Waldhüttchen tatsächlich finden, geraten sie allerdings in ein alptraumhaftes Abenteuer, das sie an ihre Grenzen führt. Und das ein gut gehütetes Geheimnis ans Licht bringt, das eine von ihnen vor der anderen gern für immer verborgen hätte...
Im Sequel Palast aus Gold und Tränen treffen die beiden Dämonenjägerinnen auf die berüchtigte Hexe Baba Yaga und andere slawische Märchenfiguren.
In einer an das Wien des 19. Jahrhunderts erinnernden Welt spielt Knochenblumen welken nicht, der Debütroman der österreichischen Autorin Eleanor Bardilac.
Voller Stolz blickt man in Vhindona auf die herausragenden technische Errungenschaften, die das Stadtbild prägen. Magie hingegen ist verpönt. Als die übernatürlichen Fähigkeiten der Protagonistin Aurelia entdeckt werden, wird sie deshalb dem Nekromanten Marius unterstellt, der sie ausbilden soll. Eine Serie von unheimlichen Ritualmorden stellt ihr Leben zusätzlich auf den Kopf.
Das Buch nimmt sich Zeit für seine schillernden Figuren, von denen viele queer sind. Seiner Atmosphäre haftet etwas Melancholisches an. Der Roman wurde in genderneutraler Sprache verfasst und im Frühjahr 2022 mit dem begehrten Phantastik-Literaturpreis SERAPH prämiert.
Gemeinsam mit der persischen Mystikerin Tahima zieht die Söldnerin Aenlin Kane – Tochter des berühmten Solomon Kane – durch ein vom 30jährigen Krieg gezeichnetes Europa. Ein Meuchelmörder ist ihnen auf der Spur und die West-Indische Kompanie heuert sie für einen gefährlichen Auftrag an. Auf ihrem Weg nach Bamberg, wo die Hexenprozesse toben, kämpfen sie gegen Dämonen, Monster und Intrigen. Aber es ist mehr als der Kampf gegen Ungeheuer, das Aenlin und Tahima in diesem Roman von Markus Heitz zusammenschweißt.
James A. Sullivan wünscht sich mehr progressive Phantastik: Genrebücher, die Traditionen hinterfragen und unter anderem Diversity, Feminismus und Anti-Rassismus inkludieren. Genau das hat er in seinem zweiteiligen High-Fantasy-Roman getan. Das Elfenvolk, dem sein Protagonist Ardoas entstammt, darf mitunter queer sein, polyamourös und genderfluid. Ardoas selbst ist die Wiedergeburt einer sagenumwobenen Elfenmagierin. Auf ihre Spur – und auf die Spur früherer Inkarnationen Naromees – begibt er sich, um seinem Volk die begehrte Seelenmagie zurückzubringen. Dabei braucht er die Unterstützung unterschiedlicher Gefährten sowie die Hilfe eines verborgenen Orakels, das den Schlüssel zu seinem Schicksal bereithalten soll.
A weiß nicht, ob er ein Junge oder ein Mädchen ist, dunkel- oder hellhäutig, hetero oder schwul, drogenabhängig oder clean, sportlich oder übergewichtig, glücklich oder traurig, hässlich oder schön. Denn er wacht jeden Tag in einem anderen Körper auf.
David Levithans bewegenden Jugendroman Letztendlich sind wir dem Universum egal haben wir schon mal ausführlich vorgestellt. In dieser Auflistung darf er aber keinesfalls fehlen.
Zweihundert Jahre nach der Ballnacht in der Cinderella ihren Traumprinzen fand, lebt die junge Sophia jetzt in diesem Königreich. Die Legende von Cinderella ist jedoch längst kein Märchen mehr, sondern dient nur noch dazu, die Frauen zu unterdrücken und sie möglichst schnell zu verheiraten. Wer sich diesem Ritual verweigert und bis Ende der Ballnacht keinen Mann hat, wird entweder verstoßen oder auch getötet. Doch Sophia will keinen Mann und flüchtet stattdessen in den verwunschenen Wald und trifft dort Constance, die ihr zeigt, dass sie die Kraft hat, ihr Schicksal und ihre Welt für immer zu verändern...
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