Titel

Der große Sommer

Autor

Ewald Arenz

Sprecher

Torben Kessler

Spieldauer

7 Std. und 35 Min.

Bewertung von Audiblehörern

4,3 / 5

Unsere Audible Essentials Bewertung von "Der große Sommer"

Story

★★★★★

Originalität

★★★★☆

Spannung

★★★★☆

Schreibstil

★★★★★

Empfehlung

★★★★★

Das Buch ist gut weil …

  • Teils unterhaltsame, teils sentimentale Coming-of-Age-Geschichte aus den 80er Jahren.

  • Genau beobachtete Alltags Begebenheiten mit jugendlichen Charakteren im Mittelpunkt, wo jeweils Rumhängen und Langeweile vor der nächsten zündenden Idee standen.

  • Wer die Schule als so ambivalent erlebt, wie sie Ewald Arenz schildert, dürfte sich mit den Figuren gut identifizieren können.

Das Buch ist problematisch, weil …

  • Wer actionreiche Handlungen liebt, kommt bei diesem langsam erzählten Entwicklungsroman eher nicht auf seine Kosten.

  • Obwohl Ewald Arenz selbst der Ansicht ist, dass sich die Gefühlswelt der Jugendlichen heute und in den 80er Jahren wenig unterscheidet, fällt es Jüngeren möglicherweise schwer, in diese fremde Welt ohne Internet und Handy einzutauchen.

Der große Sommer

Zusammenfassung von "Der große Sommer"

Der Roman von Ewald Arenz spielt im Deutschland der 80er Jahre. Friedrich "Frieder" Büchner hat am Ende des Schuljahres zwei Fünfen. Nur wenn er die Nachprüfungen in Mathe schafft, wird er versetzt. Während seine Eltern und Geschwister in den Familienurlaub fahren, wird es nichts mit einem entspannten Sommer, denn Frieder muss die großen Ferien beim strengen Großvater verbringen und für die Schule büffeln. Doch die Großeltern sind erstaunlich pragmatisch. Sie haben nichts dagegen, dass Frieder nach dem Lernen ins Freibad geht oder sich mit seinem besten Freund Johann und seiner Schwester Alma trifft, die gerade ein Praktikum macht.

Eines Tages lernt Frieder auf dem Sprungturm die hübsche Beate mit den grünen Augen kennen. Dumm nur, dass er sie nicht nach der Adresse gefragt hat. Was anfangs wie miese Ferien aussieht, entwickelt sich zu einem einmaligen Sommer. Für Frieder und seine Freunde wird er zu einem Wendepunkt – voller Überraschungen, intensiver Gefühle, frechen Streichen aber auch schmerzhaften Erfahrungen. Dabei lernt er auch Johann und seine eigenen Großeltern neu kennen.

Erwachsen werden in den 80er Jahren 

Was Frieder, Alma und ihre Freunde in jenem großen Sommer erleben, ist eng mit den Themen und Fragen der 80er Jahre verknüpft: Proteste gegen die nukleare Aufrüstung, die Anti-Atomkraft-Bewegung, Aufbegehren gegen die Eltern und Großeltern-Generation. Daher erzeugt das Buch viel Resonanz und vielleicht sogar Nostalgie, vor allem bei der Generation der Babyboomer.

Dem Autor ist ein echtes Jugendbuch gelungen, mit den Helden von damals für die heutige junge Generation (aber auch ihre Eltern). Ewald Arenz ist auch heute noch als Lehrer tätig. In einem Interview im BR Fernsehen betont er, dass er deshalb relativ nah an der Welt und den Gefühlen von Jugendlichen dran ist. Zwischen dem bangen Warten am Telefon zu Hause oder auf eine SMS am Handy sieht er kaum einen Unterschied. Zudem holt er mit der Rahmenhandlung die Geschichte in die Gegenwart.

"Der große Sommer" reiht sich ein in Entwicklungsromane, die in den 80er Jahren verortet sind. So schildert Frank Goosens in "Sweet Dreams" die Jugend im Ruhrpott. Kathrin Friedrich erzählt in "Mixed Tape 86" das Coming of Age ihrer weiblichen Hauptfigur.

Charaktere von "Der großer Sommer"

Friedrich Büchner

Friedrich Büchner, kurz Frieder, ist 15 Jahre alt. Er hat fünf Geschwister und unkonventionelle Eltern. Im großen Sommer ist er zum ersten Mal richtig verliebt.

Beate

Im Schwimmbad lernt Frieder Beate, das Mädchen im flaschengrünen Badeanzug kennen. Mit ihr erlebt Frieder seine erste große Liebe.

Johann Lohmann

Johann Lohmann ist Frieders bester Freund. Er ist gut in der Schule und ein Heavy Metal Fan.

Alma Büchner

Alma ist Frieders jüngere Schwester, doch sie ist in der Schule schon ein Jahr weiter.

Großvater Walther

Großvater Walther ist eigentlich Frieders Stiefgroßvater. Er ist als Professor für Bakteriologie angesehen in seinem Fach, aber bisher eher kühl und unnahbar gegenüber seinen Enkeln. 

Nana

Nana ist Frieders warmherzige, künstlerisch veranlagte Großmutter mütterlicherseits.

Kritik von "Der große Sommer"

Wer, wie ich, die 80er Jahre als Jugendliche erlebt hat, wird das Buch schwer aus der Hand legen können. Ewald Arenz schildert die Gefühlswelt von jungen Menschen beim Erwachsenwerden, ihre Hoffnungen und Ängste, aber auch die Grenzüberschreitungen und Vertrauensbrüche.

Im Roman stellt der Autor die Freundschaften seiner Charaktere auf die Probe und reizt die Geduld der Erwachsenen aus: Frieder, Alma und ihre Freunde schlagen über die Strenge, was nicht nur den Bademeister, sondern auch die Polizei auf den Plan ruft. Und sie müssen dafür geradestehen. Sehr gelungen vermittelt Ewald Arenz die Ambivalenz der Schule – als Ort der Freundschaft wie der Enttäuschungen.

In der ersten Szene des Buches befindet sich der Ich-Erzähler Frieder auf einem Friedhof und ist auf der Suche nach einem bestimmten Grab. Der Autor bringt den Leser immer wieder auf diese Szene zurück und stellt somit einen Bezug zur Gegenwart her.

Frieder und seine Freunde werden mit den Themen Alter und Tod konfrontiert. Sie befassen sich auch mit der Vergänglichkeit ihres eigenen Lebens und ihren Erfahrungen. Die Friedhofsszene bleibt auch nach ihrer Auflösung ambivalent.

Neben diesem Spannungsbogen gelingt es Ewald Arenz, die Erlebnisse von Frieder spannend und zugleich einfühlsam zu erzählen. Mit viel Empathie beschreibt er die Momente, in denen sein Ich-Erzähler einfach nur daneben ist, Lebkuchen klaut, einen Bagger zerstört oder im Tagebuch seiner Oma liest. 

Was andere über "Der große Sommer" sagen:

Ewald Arenz erzählt von einem Jugendlichen, der binnen weniger Wochen Glückserfahrungen, Enttäuschungen und Erkenntnisprozesse durchläuft. Dazu gehört auch, man möchte fast sagen: selbstverständlich, die Liebe. 

Deutschlandfunk


Was in "Der große Sommer" und auch in Ewald Arenz letztem Roman "Alte Sorten" auffällt, ist seine große Empathie für Jugendliche. 

Bayerischer Rundfunk


Die Geschichte ist so spannend geschrieben, dass sie einen so in den Bann zieht, dass man fast selber glaubt, man sei Teil der Geschichte. [...]. In Frieder kann man sich als Leserin oder Leser durch die ausführlich beschriebenen Gefühle gut hineinversetzen.

Badische Zeitung


Ausgewählte Audible Bewertungen

★★★★★ "Wunderschön geschrieben und angenehm erzählt. Ich habe dieses Buch vom ersten bis zum letzten Wort genossen." 

Audible-Hörer A Siebert


★★★★☆ "...aus der Zeit als es noch keine Handys gab und Deutschland noch nicht globalisiert war. Es war schoene, spannende und doch sanfte Geschichte, die ohne Mord und grosse Katastrophen auskam."

Audible-Hörer Farbecht


★★★★☆ "...Der junge Protagonist ist sympathisch, aber ein wenig altklug und nicht sehr glaubhaft, wie seine ganze Familie. Es plätschert vor sich hin und hat mich halbwegs durch ziemlich gelangweilt. Das Ende hingegen ist gelungen und hat mich versöhnt. 

Audible-Hörer Taptoflow


FAQ zu "Der große Sommer"

In welchem Jahr spielt "Der große Sommer"?

"Der große Sommer" spielt im Jahr 1981. 

Wo spielt das Buch "Der große Sommer"?

Der Schauplatz von Ewald Arenz’ "Der große Sommer" ist eine fränkische Kleinstadt. Der Namen fällt nie, der Ich-Erzähler erwähnt ihr Schwimmbad, das Klinikum und ein Kastell. Die Stadt ähnelt in seiner Beschreibung Nürnberg, wo der Autor das Gymnasium besuchte. Doch Ewald Arenz hat auch Elemente anderer Orte einfließen lassen.

Wissenswertes

  • "Der große Sommer" basiert in großen Teilen auf Ewald Arenz‘ Erfahrungen in seiner eigenen Jugend: Er brauchte bis zum Abitur 15 Jahre und musste in den Sommerferien bei seinen Großeltern für Nachprüfungen lernen. 

  • Ewald Arenz war das älteste von sieben Kindern und studierte zunächst Jura, denn er wollte Diplomat werden. Doch nach zwei Semestern wechselte er zur Anglistik, Amerikanistik und Geschichte. Heute unterrichtet er Englisch und Geschichte.

  • Die Figur von Großmutter Nana ist eine Hommage an die Künstlerin Bärbel Arenz, mit der Ewald Arenz verheiratet ist.

Über den Autor Ewald Arenz

Ewald Arenz ist Englischlehrer und Bestseller-Autor. Er wurde 1965 in Nürnberg geboren, wo er auch heute noch an einem Gymnasium unterrichtet. Das erste Buch von Ewald Arenz, "Der Duft von Schokolade", erschien 2016 und wurde eher von Unabhängigen Buchhandlungen wahrgenommen. 2019 wechselte er den Verlag und arbeitete von nun an mit DuMont Buchverlag. Mit "Alte Sorten", ein Roman über die Freundschaft zweier ungleicher Frauen, landete er seinen ersten Bestseller. Mit der "Der große Sommer" feierte Arenz 2021 seinen ersten Spiegel-Jahresbestseller. Dem folgte ebenso erfolgreich "Die Liebe an miesen Tagen" im Januar 2023.

Ewald Arenz moderiert außerdem die Sendung "Das Feiertagsfeuilleton" auf Bayern 2 und leitete von 2009 bis 2012 die Semesterwerkstatt Schreiben am Stadttheater Fürth. In Arenz Familie sind zahlreiche Künstler verschiedener Sparten.  

Weitere Bücher von Ewald Arenz

Alte Sorten
Knecht Ruprecht packt aus
Tasting Sunlight

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