Ob C-3PO und R2D2, der Terminator oder Johnny 5: Roboter bevölkern TV-Shows, Kinofilme, Bücher, Comics und Videospiele. Sie sind fest in der Popkultur verankert. Dabei kommen die elektronischen Helfer mal mehr, mal weniger menschlich daher.

Grundsätzlich gilt: Der Begriff „Roboter“ beschreibt jede Maschine, die Aktionen selbstständig ausführt. Die Modelle, die dem Homo Sapiens täuschend ähnlich sehen und sich menschenähnlich verhalten, heißen Androiden.

Seit der Begriff des Roboters 1920 in Karel Capeks Drama R.U.R. geprägt wurde, hat er aber längst die Grenzen der Fiktion gesprengt. So sind Roboter heute Standard in der Autoindustrie und im Militär. Zudem werden sie erfolgreich bei der Raumfahrt eingesetzt. Ein bekanntes Beispiel ist etwa der Mars-Rover Sojourner. Tatsächlich inspirierte die Sci-Fi-Literatur die Entwicklung der Robotik und prägt sie bis heute.

Was die andauernde Faszination des Roboters ausmacht, der mal als Sklave, mal als Beschützer und mal als Gefahr daherkommt? Ganz einfach: Als selbstständiges Wesen regt die Figur fundamentale Überlegungen zum Dasein an. Schließlich sind gerade weit entwickelte, fiktionale Androiden vom Homo Sapiens kaum zu unterscheiden. Was macht Menschen zu Menschen, was bedeutet Bewusstsein und was ist eigentlich freier Wille? Fragen, die moderne Science-Fiction mit Robotern immer wieder neu und intelligent verhandelt.

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Die Anfänge des Roboters – erste Erzählungen rund um die Sci-Fi-Figur

Wie fand der Roboter Eingang in die Sci-Fi-Literatur? Diese Erzählungen etablierten die Idee des künstlichen Menschen – lange bevor Autoren wie Asimov, Lem und Co. ihr Jahre später zu Mainstream-Ruhm verhalfen.

Der Golem

Prag im frühen 20. Jahrhundert: Ein anonymer Erzähler gleitet in einen Traum, der ihn dreißig Jahre in die Vergangenheit versetzt. Hier nimmt er die Identität des Restaurators Athanasius Pernath an und trifft auf eine mysteriöse Gestalt. Handelt es sich bei dem Mann um den legendären Golem, der einst aus Lehm geschaffen wurde, um die jüdische Bevölkerung der Stadt zu schützen? Die Begegnung mit der mystischen Figur ist nur der Beginn einer Reise, an dessen Ende Realität und Wirklichkeit verschwimmen.

Der Golem von Gustav Meyrink erschien 1913 und gehört zu den bekanntesten Werken der fantastischen Literatur. Vor dem Hintergrund der realen jüdischen Golem-Sage etablierte Meyrink hier das Bild des künstlichen Menschen als eines unsterblichen Gehilfen. Eine Gestalt, die gleichermaßen fasziniert und erschreckt. Das Hörbuch ist exklusiv bei Audible erhältlich.

Der Sandmann

Als der Student Nathanael den Wetterglashändler Coppola trifft, ruft dies alptraumhafte Erinnerungen hervor. Der junge Mann erkennt in dem Fremden nämlich Coppelius – den Mann, den er für den Tod seines Vaters verantwortlich macht. Was Nathanael nicht ahnt: Dieses Treffen markiert nur den Start einer surrealen Lawine von Ereignissen, in deren Verlauf der junge Mann sein Herz an ein künstliches Wesen verliert und langsam aber sicher dem Wahnsinn verfällt.

E.T.A. Hoffmanns 1816 erschienener Schauerroman Der Sandmann präsentiert den künstlichen Menschen nicht als wohlwollende Gestalt, sondern zeichnen ihn als Tor zum Wahnsinn. Nur ein Irrer könnte schließlich eine Maschine lieben. Dabei etablierte Hoffmann mit der reizenden, lebenden Holzpuppe Olimpia ganz nebenbei das Prinzip des weiblichen Androiden. Diese sogenannten Fembots gehören dank Sci-Fi-Klassikern wie „Die Frauen von Stepford“ von Ira Levin heute ebenfalls zu einem bekannten Motiv futuristischer Erzählungen.

Isaac Asimov: Der Urvater moderner Science-Fiction mit Robotern

Kein anderer Autor prägte moderne Science-Fiction mit Robotern stärker als Isaac Asimov, der die literarische Figur erstmals als Wesen mit komplexer Persönlichkeit porträtierte. Der gebürtige Russe, der bereits als Kind in die USA emigrierte, begeisterte mit seinen zahlreichen Roboter-Erzählungen aber nicht nur Fans auf der ganzen Welt, sondern prägte auch die reale Roboter-Forschung maßgeblich.

So dienen die von ihm entwickelten Roboter-Gesetze, die er erstmals in der Geschichte „Runaround“ 1942 formulierte, bis heute als Leitfaden für die Programmierung von Robotern.

Sie lauten: Ein Roboter darf einem menschlichen Wesen keinen Schaden zufügen oder durch Untätigkeit zulassen, dass einem menschlichen Wesen Schaden zugefügt wird. Ein Roboter muss den Befehlen gehorchen, die ihm vom Menschen erteilt werden – es sei denn, dies würde gegen das erste Gebot verstoßen. Und zu guter Letzt: Ein Roboter muss seine eigene Existenz schützen, solange solch ein Schutz nicht gegen das erste oder zweite Gebot verstößt.

I, Robot

Dr. Susan Calvin, eine Koryphäe der Roboterpsychologie, blickt in einem Interview auf ihre Karriere zurück. Das Gespräch entwickelt sich zu einer Betrachtung über die lange und komplizierte Entwicklungsgeschichte der Roboter. Wieso fürchten so viele Menschen die elektronischen Wesen? Wie tief können KI-Roboter empfinden und inwiefern ist der Mensch ihnen wirklich über- oder unterlegen? Diese Fragen erörtert Dr. Calvin in insgesamt neun Erzählungen.

Die 1950 erschienene Kurzgeschichtensammlung I, Robot gehört zu den Standardwerken moderner Sci-Fi-Literatur. Kein Wunder: Der Klassiker etablierte die noch heute bekannten Roboter-Gesetze. Zudem wurden die künstlichen Menschen erstmals nicht so furchteinflößend dargestellt, wie es zu dieser Zeit üblich war. Asimov zeigte Roboter in einem neuen Licht – als zutiefst sympathische und missverstandene Helfer.

Von Robotern und anderen Menschen – packende Sci-Fi-Abenteuer

Der Roboter, dein Freund und Helfer? Von wegen. In diesen Hörbüchern fürchtet der Mensch seine Schöpfung und bekämpft sie unerbittlich. Doch manchmal wächst auf dem verbrannten Boden zwischen Mensch und Maschine auch ein zartes Pflänzchen namens Liebe.

Lifelike

Die 17-jährige Eve lebt auf der Schrottinsel Dregs. Um ihren Lebensunterhalt und die Medikamente ihres Großvaters zu finanzieren, tritt sie in Roboter-Gladiatoren-Kämpfen an. Dabei entdeckt sie eines Tages ein merkwürdiges Talent: Als ein Kampfroboter sie um ein Haar zermalmt, lässt ihr markerschütternder Schrei die Maschine implodieren. Nun hat Eve ein Problem: Die puritanische Bruderschaft hält sie für eine "Abartige" und fordert ihren Kopf. Auf ihrer Flucht begegnet Eve dem "Lifelike" Ezekiel. Der Android behauptet, sie aus einer Zeit zu kennen, an die Eve sich nicht erinnern kann. Wer ist sie wirklich? Gemeinsam mit ihrer Freundin Lemon Fresh und dem Homunkulus Cricket bricht Eve in die Wüste aus schwarzem Glas auf, um sich dem finsteren Geheimnis zu stellen, das ihr Leben überschattet.

Der australische Fantasy- und Sci-Fi-Autor Jay Kristoff nutzt das postapokalyptische Setting eines Actionromans, um zugleich von einer buchstäblich übermenschlichen Liebe zu erzählen. Die Sprecherin Yesim Meisheit (hier im Interview) haucht den Protagonisten mit ihrer frischen, facettenreichen Stimme Leben ein. Lifel1k3 ist der vielversprechende Auftakt der neuen Serie "Das Babel-Projekt".

Auch in diesen Hörbüchern geht es um die komplizierte Liebe zwischen Mensch und Android.

Blade Runner

Ein alternatives Amerika im Jahr 2021: Die Erde ist nach einem atomaren Krieg kaum noch bewohnbar. Die meisten Menschen flüchten auf den Mars. Eine Reise, auf denen ihnen zum Schutz Androiden zur Seite gestellt werden. Auf der Erde sind die Maschinen allerdings unerwünscht. Sie werden gejagt und vernichtet – von Kopfgeldjägern wie Rick Deckard. Der gerät im Laufe seiner aktuellen Mission allerdings in eine Sinnkrise, als er die Empathie-Fähigkeit seiner Beute realisiert. Wie ähnlich sind Androiden den Menschen mittlerweile wirklich?

Kult-Autor Philip K. Dick untersucht in seinem 1968 erschienenen Meisterwerk Blade Runner: Träumen Androiden von elektrischen Schafen? die komplexe Beziehung zwischen Homo Sapiens und seiner elektronischen Schöpfung. Ab wann ist auch das Leben einer Maschine wertvoll und was macht ein intelligentes Wesen eigentlich aus? Fragen, die Dick vor der Kulisse des verzweifelten Überlebenskampfes seiner Roboter intelligent eruiert.

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Das Schiff

6000 Jahre nachdem die Roboter gegen die Menschen rebellierten, wird die Erde noch immer von intelligenten Maschinen beherrscht. Sie haben nur ein Ziel: Sie wollen auf anderen Planeten Kolonien gründen und senden hierfür Sonden aus. Diese werden von den sogenannten Mindtalkern gelenkt. So heißen die wenigen sterblichen Menschen, die noch auf der Erde existieren. Als die Sonden fündig werden, gehen die Probleme erst richtig los. Denn die Mindtalker haben einen alten Feind geweckt, der seit Millionen von Jahren vergessen war.

Das Schiff von Andreas Brandhorst porträtiert eine maximal deprimierende Version des Kampfes zwischen Mensch und Maschine. Diese Schlacht hat der mittlerweile von seiner eigenen Schöpfung versklavte Homo Sapiens in diesem Sci-Fi-Epos schließlich schon lange verloren. Sprecher Richard Barenberg verleiht der schaurigen Dystopie mit eindringlicher Stimme die richtige Portion nachdenklicher Gravitas.

Von Roboter-Klonen und depressiven Maschinen: Science-Fiction zum Lachen

Auch in diesen Hörbüchern provozieren Roboter existenzielle Fragestellungen. Die Antworten regen in diesen Erzählungen allerdings Hirn und Lachmuskeln gleichermaßen an.

Robotomie

Ribo: ein Roboter-Klon mit einem kleinen Problem. Während all seine Kollegen reibungslos funktionieren, ist Ribo spontan mutiert. Plötzlich verdichten und überlappen sich in seinem Kopf die verschiedensten Gedanken. Ein Prozess, der bei ihm und seinen Kollegen zu reichlich Verwirrung führt. Wird Ribo zum Menschen?

Das vom WDR produzierte Hörspiel Robotomie von Stan LaFleur und Joker Nies entführt Hörer in die Psyche eines Roboters, der eigentlich gar keine Psyche haben sollte – und auf unterhaltsamste Art und Weise darunter leidet.

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Das Restaurant am Ende des Universums

Arthur Dent kriegt keine Verschnaufpause. Nach seiner ersten wilden Tour durch die Weiten des Universums muss dieser Überlebende der gesprengten Erde schon wieder zu einem interstellaren Abenteuer starten. Dieses Mal werden er, Alien-Kumpel Ford Prefect und seine weiteren Gefährten allerdings verfolgt und flüchten kurzerhand ins nächstgelegene Lokal. Sie landen im Milliways, dem Restaurant am Ende des Universums. Ist die Gruppe hier wirklich sicher?

Das Restaurant am Ende des Universums ist der zweite Teil von Douglas Adams fünfteiliger Serie Per Anhalter durch die Galaxis. Und auch in diesem Werk quält der Kult-Autor seine Kreation Marvin mit größter Freude. Dieser bereits im ersten Teil eingeführte Roboter schleppt sich dank anhaltender Depression unter permanenten Klagerufen durch das Dasein. In diesem Band hat er dabei sogar noch mehr Grund zum Stöhnen als im Auftakt der Reihe. Denn Marvin muss unter anderem in einer Tiefgarage warten – und zwar Milliarden von Jahren. Das hat kein Roboter verdient.

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