Sich nicht für andere zu verbiegen und den Mut zu haben, glücklich zu sein – dafür plädieren Ichiro Kishimi und Fumitake Koga. Wir besprechen mit den beiden japanischen Philosophen, warum es sich lohnt, mutig zu sein.
Schöner, klüger, reicher – zahllose Ratgeber versprechen, dass jeder das Maximum aus den eigenen Möglichkeiten herausholen kann. Die Frage ist nur: Macht das glücklich?
Der Mensch ist nicht dazu gemacht, sich zufriedenzugeben. Das Streben nach größerer Anerkennung, mehr Besitz und besseren Fortpflanzungschancen sitzt ganz tief in unseren Genen. So zumindest beantworten Evolutionsbiologen die Frage danach, warum es uns eigentlich so verdammt schwerfällt, mit dem zufrieden zu sein, was wir sind und haben.
An dem Wunsch nach Selbstoptimierung ist prinzipiell nichts Falsches. Hätten wir diesen Antrieb nicht – wir Menschen würden wohl noch immer auf den Bäumen sitzen und uns gegenseitig die Flöhe aus dem Pelz picken. Wer sich durch seine Leistungen Respekt und Anerkennung seiner Mitmenschen verdient, lebt tatsächlich zufriedener. Das fanden Glücksforscher in aufwendigen Langzeitstudien heraus. Was soll also falsch daran sein, sich und sein Leben immer weiter zu verbessern?
Unser Gehirn ist nicht dafür gebaut, dauernd glücklich zu sein, aber es ist süchtig danach, nach Glück zu streben.
Manfred Spitzer
Das Problem am Wunsch nach stetiger Selbstoptimierung: Es liegt nicht immer in unserer Hand, ob andere uns anerkennen, respektieren, schätzen. Der Chef, der nie ein lobendes Wort übrig hat. Die Eltern, deren Ansprüche unerreichbar sind. Die Zugehörigkeit zu einer Gesellschaft, die nur die Reichen und Schönen feiert: Auf die meisten Rahmenbedingungen unseres Lebens haben wir wenig Einfluss. Auch Krankheit und Schmerzen können uns einen Strich durch unsere ambitionierten Pläne machen.
Und selbst wenn wir Jahr für Jahr immer noch ein wenig reicher, mächtiger und klüger werden: Ist dieses ständige Streben wirklich der einzige Weg zur Zufriedenheit? Kann es nicht einfach mal genug sein – gut genug? Wann wird Selbstoptimierung zur Selbstausbeutung? Und zur Ausbeutung unserer Mitmenschen und unserer Umwelt?
Seit einigen Jahren wandelt sich der Zeitgeist. Es scheint, als ob der (Selbst-)Optimierungswahn abflaut. Grenzenloses Wachstum ist out, Selbstakzeptanz lautet das Gebot der Stunde. Ein Indiz dafür ist die Wiederentdeckung der Individualpsychologie Alfred Adlers. Das ist überraschend genug: Adler, ein österreichischer Psychotherapeut, war ein Zeitgenosse Freuds. Er ist nicht nur seit mehr als 80 Jahren tot – seine Lehre war in Europa auch so gut wie vergessen. Nun gräbt ein japanischer Autor, Ichiro Kishimi, Adlers Theorien wieder aus und landet mit seinem Buch einen weltweiten Überraschungshit.
In diesem Bestseller gibt ein älterer, weiser Philosoph einem jungen, verzweifelten Mann (offenbar einem Hikikomori) einige überraschende Denkanstöße. Als da wären: Es gibt kein Trauma. Alle Probleme sind zwischenmenschliche Probleme. Überhöhtes Geltungsstreben entsteht aus der Überkompensation eines Minderwertigkeitskomplexes. Und natürlich: Du musst nicht von allen gemocht werden. Nicht nur in Japan trafen Adlers Ideen einen Nerv. Auch in Deutschland fanden Millionen Leser und Hörer konkrete Lebenshilfe in diesem ungewöhnlichen philosophischen Ratgeber.
Adler gilt auch als einer der Begründer der Achtsamkeitsbewegung. Ein Konzept, dessen Ursprung (unter anderem) in der buddhistischen Lehre liegt. Im Buddhismus gilt Selbstakzeptanz als einer der Schlüssel zum Glück. Oder, um es mit Buddha zu sagen:
Es gibt eine Vollkommenheit tief inmitten alles Unzulänglichen.
Buddha
In der Fortsetzung des SPIEGEL-Bestsellers "Du musst nicht von allen gemocht werden" hadert der junge Mann mit der Umsetzung seiner neu gewonnen Erkenntnisse und einer großen Angst vorm Scheitern: Wie lässt sich das Glück im Leben finden? Wie lassen sich Adlers Prinzipien im normalen Alltag praktizieren? Und was ist "die größte Wahl" im Leben, die man treffen muss, um glücklich und zufrieden zu leben? Auch diesmal wird die leidenschaftliche Diskussion zwischen dem aufgebrachten jungen Mann und dem weisen Philosophen dem Leser völlig neuen Einsichten über sich selbst und das eigene Leben vermitteln.
Wo liegt die Grenze zwischen Selbstakzeptanz und Selbstgefälligkeit? Kann man sich überhaupt nachhaltig und sinnvoll verändern, ohne sich selbst zu akzeptieren?
Mehr als 1 Millionen Exemplare verkauft! Lass Los, was du glaubst, sein zu müssen und umarme, wer du bist! Brené Brown, erfolgreiche Powerfrau, erlebt einen Zusammenbruch, den sie ihr "spirituelles Erwachen" nennt. Sie geht auf Spurensuche in Sachen Perfektionismus: Was treibt uns an, immer besser und effektiver werden zu wollen? Warum schämen wir uns so, wenn wir trotz größter Anstrengungen den an uns gestellten Anforderungen nie gerecht werden? Browns überraschende Erkenntnis: Perfektion entfremdet! Es ist unsere Unvollkommenheit, die uns mit uns selbst und anderen verbindet und das Leben vollkommen macht.
Zehn Wegweiser helfen loszulassen; berührende Geschichten ermutigen, sich von Mr. oder Mrs. Perfect zu verabschieden und sich selbst öfter mal in den Arm zu nehmen. Dieses Buch sollte uns jeden Morgen erinnern: Ganz egal, was ich heute schaffe und was unerledigt bleibt: Ich bin nicht perfekt, aber ich bin gut genug.
Brené Brown, Ph.D., erforscht seit über zehn Jahren die Themen Verletzlichkeit, Mut, Authentizität und Scham und ihre Auswirkungen auf Leben und Beruf, auf Gemeinschaften und Organisationen. Ihr erstes Buch "I thought it was just me" wurde zum Bestseller. Die beliebte Vortragsrednerin lebt mit ihrem Mann Steve und zwei Kindern in Houston.
Ausführlich aber zugänglich ist der Ratgeber der Meditationslehrerin und Psychotherapeutin Tara Brach. Authentisch und ehrlich beschreibt die Autorin, wie wir uns mit selbstzerstörerischen Gedanken sabotieren und zeigt einen Weg, künftig Mit dem Herzen eines Buddha durchs Leben zu gehen – liebevoll, offen und weise. Die Autorin gibt genaue Anleitungen zu Meditation und Reflexion, so dass jeder zu einem positiven Verhältnis zu sich selbst finden kann.
In unserer von Stress und Konkurrenz geprägten Gesellschaft, die in so vielen von uns ein sehr geringes Selbstwertgefühl, die Selbstverurteilung und den Verlust des Heiligen herangezüchtet hat, sind die hier beschriebenen Prinzipien Radikaler Akzeptanz für ein freudvolles und befreites Leben unabdingbar.
Die japanische Philosophie Wabi-Sabi besteht darin, Fehler zu schätzen, sei es in uns selbst, in einem Objekt, einer anderen Person oder einer Beziehung. Aus dieser Perspektive wird alles so perfekt, wie es ist. Es gibt eine Akzeptanz deines unzulänglichen Selbst, deines unzulänglichen Lebens, deiner unzulänglichen Arbeit und unzulänglichen Beziehungen. Wabi-Sabi ist eng mit dem Zen-Buddhismus verbunden.
Einfach genau richtig sein, dieser Wunsch treibt viele um. Doch was, wenn wir das längst sind und es nur nicht wahrnehmen? Wabi-Sabi ist ein jahrhundertealtes japanisches Konzept, das Schönheit in der Unvollkommenheit erkennt - das ideale Gegengift zum allgegenwärtigen Perfektionismus. Die Japanologin Beth Kempton zeigt, wie wir mit Wabi-Sabi unser Zuhause, unser Arbeitsleben und unsere Haltung zu uns selbst gestalten. Wabi-Sabi lehrt die Wertschätzung von dem, was wir haben, die bewusste Wahrnehmung des Augenblicks und das Loslassen der Vergangenheit. Wem es gelingt, das Unperfekte nicht länger als Kompromiss auf dem Weg zur Perfektion zu betrachten, sondern als authentisches Leben selbst, dem wird sich ein völlig neuer Erfahrungshorizont öffnen.
▶ Japan Trends: von Waldbaden zu Magic Cleaning.
Wie man sich selbst nicht unterschätzt oder ständig an sich zweifelt, zeigen diese Hörbücher mit konkreten Methoden und Techniken.
Erwachsensein tut weh. Fast immer wird uns dabei klar, dass wir nicht alles so haben können, wie wir uns das vorstellen. Selbstakzeptanz bedeutet dann, die eigenen Grenzen zu kennen – und anzuerkennen. Viele Menschen durchlaufen diesen Prozess still und selbstverständlich. Andere stürzen dabei komplett ab. Wie sie sich aus einem Sumpf der Selbstzweifel und Trauer herausgekämpft hat, erzählt Alexandra Woite, alias Frau Herz, in ihrem Selbstliebe-Kompass Von der Magie, deine eigene Heldin zu sein.
Die erste Hausaufgabe, um Selbstliebe zu lernen, ist für Frau Herz die Reise nach innen. Erst wenn man sich selbst spürt, erkennt man, was man wirklich will. Die Autorin arbeitet ihre eigenen Hochs und Tiefs auf diesem Weg auf und reichert es mit Wissen und Übungen an. Was bedeutet Achtsamkeit, können wir sie trainieren? Wie lässt sich das Selbstbewusstsein gezielt stärken? Dabei holt sie den Zuhörer immer wieder mit der Message ab: Du bist nicht allein – und du hast die Kraft, dein Leben selbst zu gestalten.
Mit ihrem ersten Buch Von der Magie, deine eigene Heldin zu sein, landete Alexandra Woite auf der Spiegel-Bestseller-Liste. Sie ist Tanz- und Ausdruckstherapeutin, Mediengestalterin und Business-Mentorin. In ihrem Soulguide-Podcast „Laut & Glücklich“ spricht Woite über Selbstliebe-Übungen, Meditationen und über die Voraussetzung für gelingende Beziehungen: eine gute Beziehung zu sich selbst.
Keine Zeit für langatmige Ratgeber? Darf es eine Portion Selbstliebe „to go“ sein? In einer halben Stunde zu mehr Selbstakzeptanz – das versprechen die Autoren Nils Klippstein und Frank Hoese. Du bist willkommen! rufen sie ihren Hörern zu. Ihre Phantasiereise für mehr Selbstliebe und Selbstakzeptanz stärkt das Selbstwertgefühl und schenkt Entspannung. Dafür sorgt auch die wohltuend tiefe Stimme von Sprecher Daniel Wandelt.
Nun sagt sich „Akzeptiere dich selbst!“ leicht. Hat nicht jeder Mensch Seiten, die er aus guten Gründen ablehnt oder verleugnet? Es lohnt sich, gerade diese dunklen Aspekte des eigenen Selbst liebevoll anzusehen, finden Klippstein und Hoese. In einer weiteren Gedankenreise lehren sie: Umarme deinen Schatten.
Keine Selbstakzeptanz ohne eine gute, liebevolle Beziehung zum eigenen Körper. Mit Zu Hause in Dir schickt die Heilpraktikerin und Autorin Cornelia Felgenhauer alias Shantidevi ihre Hörer auf eine musikalisch untermalte Reise ins Innere. Den eigenen Körper wahrnehmen und bewusst als Quelle der Kraft nutzen – mit dieser geführten Meditation kann das gelingen.
Sich selbst annehmen und lieben – das ist auch der entscheidende Schritt zu einem liebevolleren und glücklicheren Miteinander. Wie dies gelingen kann, damit beschäftigen sich diese Ratgeber. Ausprobieren kostet im Probemonat nichts. Außer ein wenig Zeit.
Selbtsoptimierung oder Selbstakeptanz sind niemals fertig. Wir haben die 10 Bestseller der Persönlichkeitsentwicklung ausfindig gemacht und setzen euch viele verschiedene Instruktoren ins Ohr.