Sci-Fi-Hörbücher und ich, das waren zunächst zwei sich fremde Welten. Ich habe mich immer gefragt: Ist es überhaupt möglich einen Sci-Fi-Thriller überzeugend in einem Hörbuch darzustellen? Deutliche Zweifel überkamen mich und das Thema Science Fiction in Hörbuchform umging ich weiterhin bewusst. Mit der Zeit häuften sich dann verstärkt die Empfehlungen zu einzelnen Hörbüchern von Sci-Fi-Autor Michael Crichton, sodass ich „aufgab“ und auf Anraten einzelner Hörbuch-Fans letztendlich Michael Crichtons Sphere: Die Gedanken des Bösen auf mein Iphone schob und auf das Play-Symbol tippte.
Die Story handelt von einem kürzlich entdeckten Raumschiff, welches angeblich bereits seit knapp 300 Jahren auf dem Ozeangrund liegt. Ein Team von Experten wird auf die abenteuerliche Reise in die Tiefe geschickt, um das Geheimnis des unbekannten Flugobjektes zu ergründen.
Dass es sich bei dieser Expedition um alles andere handelt, als um eine entspannte Forschungsreise ist uns wohl allen jetzt schon klar. So wunderte es mich nicht zu hören, wie die unterschiedliche Charaktere der Crew nach und nach ihr wahres Gesicht zeigten. Die Aussicht auf Macht, auftretender Neid und verstärktes Konkurrenzdenken teilt die Gruppe recht bald, schließlich geht es auch darum als erster die GROSSE ENTDECKUNG zu machen. Wäre da nicht diese perfekte Kugel und die Neugierde der einzelnen Mannschaftsmitglieder - denn plötzlich ist nichts mehr so wie es zu sein scheint...
Die Idee zu Michael Crichtons "Sphere" begeisterte mich recht schnell. Crichton gelingt es rasch mit einfachen Worten "wissenschaftliches" verständlich zu erklären. Er hält den Spannungsbogen konstant aufrecht und füttert die Neugierde zum stetigen Weiterhören geradezu perfekt. 13 Stunden und 52 Minuten waren schnell gehört, Oliver Rohrbeck agierte hier als gewandter Erzähler.
Fazit: Das war also mein erstes Sci-Fi-Hörbuch! Und? Ja, es ist durchaus möglich Sci-Fi in Form von aufregenden Hörbüchern zu verpacken. Crichton schilderte bildlich die Ereignisse und ich war immer wieder aufs Neue gespannt wie es wohl weitergeht und was es letztendlich mit dieser Kugel genau auf sich hatte. Die Thematik war zu 100 Prozent spannend. Ich war also angefixt, wenn auch verhalten - denn so ganz überzeugte mich speziell diese Umsetzung nicht. Oliver Rohrbeck ist einer meiner Lieblingssprecher, souverän, stark im Ausdruck und Betonung, einfühlsam und impulsiv - doch irgendwie fehlte hier die besondere "runde Ecke", der berühmte Funken sprang nicht vollständig auf mich über.
Ich fühlte mich dennoch gut unterhalten und das Thema Sci-Fi wurde dadurch in meinen Kopf verpflanzt. Und so ertappte ich mich kurze Zeit später dabei, wie ich mir Timeline auf’s iPhone lud – gleicher Autor, gleicher Sprecher und genau mein Ding!