Die besten Whodunit-Krimis

Am Morgen nach seinem 85. Geburtstag wird Harlan Thrombey tot in seinem Zimmer gefunden. War es Selbstmord - oder doch Mord? Alle Familienmitglieder hätten ein Motiv, keiner sagt die Wahrheit. Kann der mysteriöse Privatdetektiv Benoit Blanc den Fall aufklären? Der Hollywood-Blockbuster „Knives Out“ ist eine doppelbödige, biestige und sehr lustige Gesellschaftssatire im Gewand eines klassischen Whodunits. Zugleich persifliert der Drehbuchautor und Regisseur Rian Johnson das Genre auf äußerst unterhaltsame Weise. Doch was ist das eigentlich – ein Whodunit, auch „Whodunnit“ geschrieben?

Was ist ein Whodunit?

Die Abkürzung von „Who has done it“ zeigt, um welche zentrale Frage ein solcher Krimi kreist: Wer hat’s getan, wer ist der Mörder? Am Beginn jedes dieser „Murder Mysterys“ steht das Verbrechen, meist ein Mord. Die Zahl der Verdächtigen ist überschaubar, aber was noch wichtiger ist: Alle haben ein Motiv. Und sie befinden sich an einem ebenso überschaubaren Ort – in einem Haus oder in einem Dorf. Der Detektiv befragt Zeugen und Verdächtige, untersucht Spuren und forscht nach dem Mordmotiv. Leser, Zuschauer und Zuhörer rätseln um die Wette mit und schlagen dabei immer wieder falsche Fährten ein.

Klassische Whodunit-Krimis

Der Prügelknabe

Die Meisterin der Whodunit-Krimis ist Agatha Christie: 66 Kriminalromane gehen auf ihr Konto, darunter Mord im Orient-Express, Mord im Pfarrhaus und Und dann gab‘s keines mehr. In vielen davon ermitteln zwei weltberühmte Detektive – die lebenskluge, schrullige Miss Marple und der genial-egozentrische Hercule Poirot. Sie arbeiten nicht allein, denn die englische Autorin würzt ihre Stories mit einer weiteren typischen Whodunit-Zutat: dem Sidekick. Ein guter Freund mit einem möglichst unterschiedlichen Charakter unterstützt die Hauptperson bei der Lösung des Rätsels. Bei Miss Marple ist das Mister Stringer, bei Hercule Poirot Captain Arthur J. M. Hastings.

Poirot und Hastings müssen sich in Der Prügelknabe mit einem Mord befassen: Der Neffe des Toten steht zwar unter Verdacht, doch die Witwe glaubt an einen anderen Täter. Sprecher Martin Maria Schwarz gelingt es, nicht nur den Kriminalfall facettenreich zu beschreiben, sondern auch den belgischen Detektiv mitsamt seinem Akzent zum Leben zu erwecken.

Agatha Christies Heldin ist nicht die einzige Detektivin: Das sind Miss Marples Erbinnen.

Seine Abschiedsvorstellung

Einen noch berühmteren Sidekick als Miss Marple und Hercule Poirot hat Sherlock Holmes: Ohne den pragmatischen Dr. Watson könnte der Londoner Meisterdetektiv seine Fälle kaum aufklären. Auch die 56 Kurzgeschichten und vier Romane von Arthur Conan Doyle sind klassische Murder-Mystery-Kammerspiele.

Seine Abschiedsvorstellung enthält gleich acht Erzählungen, in denen Holmes seine außergewöhnliche Kombinationsgabe unter Beweis stellen muss. Die führt ihn diesmal sogar mitten in den Ersten Weltkrieg. Sprecher Erich Räuker lässt als bewährter Krimi-Erzähler das beliebte Detektivgespann vor das innere Auge der Zuhörer treten – exklusiv bei Audible.

Der Meister in Aktion: Die besten Hörspiele und Hörbücher rund um Sherlock Holmes.

Mord braucht Reklame

Was klassische Whodunits von Thrillern unterscheidet, ist das Erzähltempo. Es gibt weder Action noch adrenalingeschwängerte Verfolgungsjagden; der Detektiv ermittelt ruhig und bedächtig. Lord Peter Wimsey ist da keine Ausnahme. Der Held aus Dorothy L. Sayers Krimis hat reich geerbt und kann sich deshalb seinem Hobby widmen: Kriminalfälle lösen – so auch im Murder-Mystery-Kammerspiel Mord braucht Reklame. Der Held schleicht sich inkognito in eine Werbeagentur ein, um dort einen Mord aufzuklären.

Die Krimis der „British Crime Lady“ bestechen durch scharfsinnige, einfühlsame Milieuschilderungen der 1920er- und 1930er-Jahre – und sind eine echte Wiederentdeckung.

Whodunits mal anders: skurrile Helden und ungewöhnliche Settings

Whodunits sind immer gleich? Stimmt nicht, denn das bewährte Rezept kann durchaus abgewandelt werden. Die Krimis müssen zum Beispiel nicht zwangsläufig in beschaulichen englischen Kleinstädten spielen – auch im Mittelalter und in magischen Parallelwelten geschehen Morde.

Der Name der Rose

In einer Abtei kommen im 14. Jahrhundert Menschen auf mysteriöse Weise ums Leben. Der scharfsinnige Pater William von Baskerville soll herausfinden, was vor sich geht. Bei Umberto Ecos weltberühmten Roman Der Name der Rose handelt es sich um ein typisches Whodunit. Aber die Aufklärung der Morde bildet nur die Rahmenhandlung des verschachtelten Werks, das darüber hinaus viele theologische, historische, literarische und philosophische Betrachtungen und Zitate enthält.

Den historischen Krimi liest Gert Heidenreich ruhig und bedächtig – und schafft es, das komplexe Werk verständlich wiederzugeben, inklusive einer jeweils eigenen Stimmlage für die vielen Charaktere.

Ritter, Wanderhuren und Henkerstöchter sind die Protagonisten in diesen historischen Romanen.

Die Flüsse von London

Wie Sherlock Holmes ermittelt auch Police Constable Peter Grant in London. Doch er hat es nicht nur mit Menschen zu tun, als er einen Mord in Covent Garden aufklären will: Einer der Zeugen, den er in Die Flüsse von London befragt, stellt sich als Geist heraus. Die Fantasy-Whodunits des Autors Ben Aaronovitch wurden zu internationalen Bestsellern, dieses Buch ist das erste der Reihe um den Zauberlehrling und Ermittler Peter Grant.

In diesem Audible Original erzählen sechs Sprecherinnen und Sprecher die Geschichte in einer Mischung aus Hörspiel und Hörbuch: Unter anderem Max von Thun und Angelika Bender beschwören eindringlich die Atmosphäre der magischen Parallelwelt herauf.

2. Dead and Breakfast

Whodunits sind oft auch „Cosy Crimes“ – ein Beispiel ist Dead And Breakfast. In ihrem zweiten Fall muss Maisie Jacobs einen skurrilen Mordfall in der Kleinstadt Littleport aufklären. Der Schriftsteller Graham Bagel wurde mit einem Schaschlikspieß erstochen. Die Art des Mordes zeigt schon, dass hier nicht alles ganz ernst zu nehmen ist. Wie in den anderen Maisie-Krimis von Fiona Wilder tauchen auch hier ziemlich schräge Charaktere auf. Die Geschichte liest Nora Jokhosha unterhaltsam und exklusiv für Audible.

Ein Mörder steht im Walde

Extravagante und wunderliche Dorfbewohner tummeln sich auch in Ellen Barksdales Tee? Kaffee? Mord!-Reihe. Heldin Nathalie Ames erbt unerwartet ein Café von ihrer Tante. Die löste zu Lebzeiten heimlich gemeinsam mit einer Köchin Kriminalfälle. Nathalie tritt ihr Erbe an – und klärt in Ein Mörder steht im Walde einen ungewöhnlichen Todesfall auf. Eine Starköchin stirbt, nachdem sie einen Eintopf aus Giftpilzen gegessen hatte. Whodunnit meets Feel-Good-Geschichte meets Cosy Crime: Zusammengehalten wird der Genre-Mix von Sprecherin Vera Teltz.

Keine Lust auf Gewalt und Blut? Wohliges Schauern mit diesen Cosy-Krimis.

Moderne Murder-Mystery-Kammerspiele

Auch moderne Whodunits sind aufgebaut wie ein Murder-Mystery-Kammerspiel – manchmal mit einem etwas anderen Twist, manchmal ganz klassisch.

Der Ruf des Kuckucks

Keine liebenswürdige ältere Dame, kein hochintelligenter Detektiv: Der Privatdetektiv Cormoran Strike ist ein Antiheld. Er ist der abgebrannte Sohn eines Rockstars, diente in Afghanistan und hat mit den Folgen zu kämpfen. Als er zusammen mit seiner Sekretärin Robin herausfinden soll, ob das Model Lula Landry Selbstmord begangen hat, gerät er in Gefahr. Der Ruf des Kuckucks ist der erste Fall für den kantigen Ermittler, der eher zu einem Hard-Boiled-Thriller passen würde. Aber anders als dort gibt es weder psychopathische Killer noch blutrünstigen Szenen.

Den Rätselkrimi liest Dietmar Wunder kurzweilig und spannend. Verfasst wurde er von Robert Galbraith – hinter dem Pseudonym steckt niemand anderes als Harry-Potter-Autorin J.K. Rowling.

1. Der Tod der alten Dame

Auch moderne Whodunits können ganz klassisch daherkommen, so wie der Der Tod der alten Dame. Der Krimi erzählt in bester Agatha-Christie-Manier von einem Mord. Die verwitwete Maggie Mirren hat schnell drei Verdächtige ausgemacht, aber bei der Lösung des Rätsels helfen ihr eine Cafébesitzerin und die Klatschtanten ihres englischen Dorfs.

Die schrullige Miss-Marple-Erbin geht in der Audible-Original-Serie Green Haven – Maggie Mirren ermittelt mehrmals auf Verbrecherjagd – immer gelesen von Cornelia Meinhardt, die den Witz der Murder Mysterys beim Sprechen herüberbringt.

Post für den Mörder

Post für den Mörder beschwört ebenfalls den Geist von Agatha Christie herauf: In einem Fischerdorf in Cornwall wohnen die Postbotin Daphne Penrose und ihr Mann Francis. Als eine Malerin spurlos verschwindet und eine Leiche angeschwemmt wird, beginnen die beiden, mit ganz eigenen Methoden zu ermitteln. Das bringt sie auf den Geschmack, denn Autor Thomas Chatwin hat die Daphne Penrose ermittelt-Reihe fortgesetzt. Irina Scholz erzählt die Geschichte exklusiv für Audible und passend zum beschaulichen Setting unaufgeregt und im Plauderton.

Whodunits und Murder Mysterys: Noch mehr Krimiklassiker

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